Erzbistum München und Freising

Neue Anlaufstelle für Betroffene von sexuellem Missbrauch

Das Münchner Erzbistum richtet die Anlaufstelle zur Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens ein. Man folge damit einer Empfehlung des Betroffenenbeirats und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission.

Die Anlaufstelle soll insbesondere für den Zeitraum unmittelbar nach der Veröffentlichung des Gutachtens der Kanzlei WSW für Betroffene und deren Angehörige zur Verfügung stehen. © takasu - stock.adobe.com

München – Mit der Veröffentlichung des neuen externen Gutachtens zu sexuellem Missbrauch in der Erzdiözese München und Freising, das von der Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) für den Donnerstag, 20. Januar 2022, angekündigt ist, nimmt eine neue Anlauf- und Beratungsstelle für Betroffene von sexuellem Missbrauch der Erzdiözese ihre Arbeit auf. Im Zentrum stehe das Anliegen, Betroffenen, unkompliziert und niederschwellig Informationen zu geben und einfach ansprechbar zu sein, wie das Münchner Ordinariat in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Die Mitarbeitenden sollen Betroffenen Gespräche anbieten und ihnen so die Möglichkeit geben, über ihre Leiderfahrungen zu sprechen, um emotionale Entlastung zu finden und Informationen über die vielfältigen und verschiedenen Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten zu erhalten – von seelsorglichem Beistand bis zur Unterstützung bei der Stellung von Anträgen bei der Unabhängigen Kommission zur Anerkennung des Leids.

Die neue Anlaufstelle


Zunächst sind bis zu sechs langjährig erfahrene Psychologen und Psychotherapeuten aus den Beratungsdiensten der Erzdiözese, die zum Teil auch im Beraterstab der Erzdiözese für Fragen des Umgangs mit sexuellem Missbrauch tätig sind, beginnend mit 20. Januar 2022 in den ersten beiden Wochen nach Veröffentlichung montags bis samstags von 9 Uhr bis 20 Uhr unter Telefon 089/2137-77000 zu erreichen. Informationen über die Erreichbarkeit über die beiden Wochen hinaus werden auf der Seite des Erzbistums eingestellt

Die Anlaufstelle, deren Einrichtung vom Betroffenenbeirat und von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission empfohlen wurde, soll Betroffenen und deren Angehörigen niederschwellig Information, Rat und Hilfestellung geben und eine Art Lotsenfunktion zu den verschiedenen Hilfs- und Informationsangeboten, zu den unabhängigen Ansprechpersonen und nicht-kirchlichen Fachberatungsstellen einnehmen.

Langfristiges Angebot für Betroffene

Die Anlaufstelle soll insbesondere für den Zeitraum unmittelbar nach der Veröffentlichung des Gutachtens der Kanzlei WSW für Betroffene und deren Angehörige zur Verfügung stehen, aber auch langfristig als Angebot der Erzdiözese eingerichtet werden.

Die Gespräche sind vertraulich. Eine Weitergabe von Informationen aus dem Gespräch erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch und mit Einwilligung der Anrufenden. (pm)