Berchtesgadener Land

Stark nachgefragt: Besuchsdienst mit Hund der Malteser

Vor etwa fünf Jahren haben die Malteser im Berchtesgadener Land ihren Besuchsdienst mit Hund aufgebaut – für die katholische Hilfsorganisation eine echte Erfolgsgeschichte. Im März sollen nun weitere zehn Teams ausgebildet werden.

Susann Winkler (links), Leitung Soziale Betreuung im Seniorenzentrum "Insula" in Bischofswiesen, freut sich mit einer Bewohnerin über den Besuch von Malteser Helferin Daniela und ihrer Hündin. © Malteser BGL

Bad Reichenhall – 18 Hunde mit Frauchen oder Herrchen besuchen aktuell als geprüftes Team regelmäßig ältere Menschen in mehreren Heimen im Berchtesgadener Land. Dabei ist die Nachfrage noch weitaus größer, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Deshalb starten die Malteser im März mit der Ausbildung weiterer zehn Teams.

„Acht Ausbildungsplätze sind bereits vergeben“, freut sich der Kreisbeauftragte der Malteser im Berchtesgadener Land, Josef Hinterschnaiter. Für die verbleibenden Plätze suchen die Malteser noch interessierte und engagierte Menschen mit geeigneten Hunden. Die Ausbildung startet mit einem Eignungstest für die Hunde am Samstag, 18. März.

Körper, Geist und Seele werden durch Hundebesuch angeregt

Die Malteser Teams besuchen derzeit regelmäßig Menschen im SeniorenWohnen BRK Kirchberg/Bad Reichenhall, im Vivaldo Haus St. Laurentius in Piding, in der Senioreneinrichtung „Insula“ in Bischofswiesen und in der AWO in Freilassing. Ziel der Besuche sei es, Freude in den Alltag der Besuchten zu bringen und die Lethargie und Einsamkeit zurückgezogener Menschen zu durchbrechen. Die Begegnung mit den Tieren komme gleichermaßen Körper, Geist und Seele zugute. Wenn die älteren Menschen die Hunde berühren, mit ihnen Ballspielen oder auch mit den Hundeführern ins Gespräch kommen, wachse Vertrauen und sie würden angeregt, wieder mehr zu kommunizieren und sich zu bewegen.

Ausbildung für den Besuchsdienst mit Hund


Die Ausbildung für die Hundeführer besteht aus acht Modulen, die in Gruppenabenden, aber teilweise auch online absolviert werden können. Zu den Themen zählen Nähe und Distanz, Kommunikation verbal und nonverbal, Demenz, Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Ein Erste-Hilfe-Kurs und die Sensibilisierung zur Prävention und Intervention sexueller Gewalt sind für alle Malteser verpflichtend.

Die Ausbildung für den Hund umfasst 40 Stunden mit abschließender Prüfung und wird in der Hundeschule JDC von Marion Häuserer in Freilassing durchgeführt. Zur Prüfung müssen Mensch und Hund unter anderem Leinenführigkeit zeigen und der Hund soll auf ungewohnte Bewegungsmuster fremder Personen wie Humpeln oder Schreien sowie auf merkwürdige Gegenstände oder ungewohnte Situationen wie das Versprühen von Desinfektionsmittel ruhig reagieren. Außerdem muss er Futter widerstehen können und auch beim Spielen auf den Ruf des Hundeführers reagieren. (pm)

Für diese erfüllende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe bilden die Malteser ihre Ehrenamtlichen nach eigenen Angaben sorgfältig aus. Die Ausbildung umfasse etwa 70 Unterrichtsstunden in einem Zeitraum von rund sechs Monaten. Dabei würden Mensch und Hund auch mit den möglichen Schwierigkeiten konfrontiert, damit es nicht zu einer Überforderung komme.

Freude und Dank als Lohn

Nach der Ausbildung sollten die Interessenten bereit sein, mindestens zwei Besuche monatlich durchzuführen. „Bei ihren Besuchen werden die Teams für die zeitaufwendige Ausbildung belohnt“, verspricht Hinterschnaiter. Die Freude und Dankbarkeit der Menschen entschädige für die eingesetzte Zeit.

Wer sich für dieses Ehrenamt interessiert, kann sich auf der Internetseite der Malteser weiter informieren. Dort gibt es auch die Möglichkeit für das Projekt zu spenden oder Fördermitgliedschaften abzuschließen. (smb/pm)