Ausstellung in Münchner Kirche

Munitionskisten werden zu Ikonen

Mit Waffen wird seit 2014 der Krieg in Dobass ausgetragen. In Kisten wird die Munition dafür transportiert. Denen haben ukrainische Künstler nun eine neue Bedeutung gegeben.

Die Bildnisse der Heiligen wurden auf Munitionskisten aus Kriegsgebieten gemalt. © Kiderle

München — Die Ikonen gegen den Krieg in der Ukraine sind seit Mittwoch in der Kirche am Viktualienmarkt zu sehen. Gezeigt werden Werke von 30 Künstlerinnen und Künstlern aus Lviv. Das ukrainische Künstlerpaar Oleksandr Klymenko und Sofia Atlantova etwa nutzt dafür laut Ankündigung vom Dienstag seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen 2014 im Donbass Deckel und Böden von Munitionskisten. "So verwandeln sie diese in Mahnmale gegen den Krieg", heißt es in der Ankündigung. Die Ausstellung ist bis 5. Dezember täglich bis 20 Uhr geöffnet, unter der Woche ab 10.30 Uhr, am Wochenende ab 12 Uhr.

Die Ausstellung wird von der Münchner Citypastoral, der Apostolischen Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und der ukrainisch-katholischen Pfarrei München organisiert. Am kommenden Montag findet um 18 Uhr ein Friedensgebet in der Kirche mit anschließender Führung durch die Ausstellung statt.

Was sind Ikonen?


Kult- und Heiligenbilder

Ikonen (griechisch eikon: Bild, Abbild) sind kunstvolle Darstellungen Heiliger. Sie spielen im Kult der Ostkirchen eine große Rolle, sind meist auf Holz aufgebracht und werden kirchlich geweiht. Sie werden weniger als Kunstgegenstände oder Dekoration verstanden. Durch ihre Betrachtung soll die Gegenwart Gottes erfahrbar werden. Daher werden sie auch als "Fenster zum Himmel" bezeichnet.