31. Weltjugendtag beginnt in Polen

Münchner Pilger erkunden Krakau

Am Dienstag wird der Weltjugendtag offiziell mit einem Gottesdienst eröffnet. Auch die Pilger aus dem Erzbistum München und Freising werden dabei sein. Aber nicht nur das stand für sie auf dem Programm.

Pater Pawel Klos führte die Pilger duch Krakau. (Bild: Sankt Michaelsbund) © Sankt Michaelsbund

Krakau - Nach einer 17-stündigen Fahrt sind die Pilger aus dem Erzbistum München und Freising endlich angekommen. Sie sind in dem kleinen Ort Gaj, 20 Kilometer entfernt von Krakau, untergebracht. Spät in der Nacht haben sie ihre Unterkunft, eine Turnhalle, bezogen. Nach der anstrengenden Anfahrt haben sie erstmal ausgeschlafen bevor es am Dienstag Mittag nach Krakau ging. Hier stand eine Stadtführung auf dem Programm. Pater Pawel Klos begleitet die Gruppen aus dem Erzbistum und war auch der Stadtführer. Er ist Polen geboren und aufgewachsen. Er zeigte den Pilgern den Marktplatz mit Marienkirche, Papstfenster am Erzbischöflichen Palast und die Wawel-Burg mit dem Drachen.

Die südpolnische Metropole Krakau steht ganz im Zeichen des 31. katholischen Weltjugendtages. Am Dienstagabend sollte das Glaubensfest mit Hunderttausenden Teilnehmern offiziell vom polnischen Kardinal Stanislaw Dziwisz mit einer Freiluftmesse eröffnet werden. Bis zum Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus in der Nähe von Krakau werden bis zu zwei Millionen Teilnehmer erwartet. Aus Deutschland sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 15.500 Teilnehmer dabei. Darunter auch über 500 aus dem Erzbistum München und Freising.

Gemeinschaft der Hoffnung

Zuvor hatte der deutsche Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann junge Leute als "Hoffnung in einer von Terror gequälten Welt" bezeichnet. In Krakau seien sie "in Frieden und Einheit" versammelt, sagte Wiesemann vor Journalisten. "Ich wünsche mir, dass wir das starke Signal der Barmherzigkeit, der Einheit in der Vielfalt und des Friedens ausgehend von diesem Weltjugendtag in alle Länder tragen." Mit Blick auf die jüngsten Attacken und Anschläge sagte der Bischof, der mit deutschen Teilnehmern nach Krakau gereist ist, es sei wichtig, "nicht nur eine Gemeinschaft des Entsetzens, sondern auch eine Gemeinschaft der Hoffnung" zu haben.

Respekt für Papst Johannes Paul II.

Er zollte darüber hinaus dem vor elf Jahren gestorbenen polnischen Papst Johannes Paul II. Respekt - dieser hatte die Weltjugendtage ins Leben gerufen. Johannes Paul sei ein "Apostel der Barmherzigkeit" gewesen. Diese ist auch Hauptthema des Glaubensfestes im aktuellen Heiligen Jahr der katholischen Kirche. Johannes Paul II. habe angesichts seiner Krankheit gezeigt, "dass in der Kirche keine Leistung und kein Vermögen gelten, sondern die Liebe das Maß ist, mit dem jeder Mensch bemessen wird", so Wiesemann.

Die jungen Leute sollten nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat der Barmherzigkeit zum Beispiel in der Flüchtlingsarbeit, der Armenfürsorge und auch im deutsch-polnischen Dialog Ausdruck verleihen. Wiesemann würdigte zudem einen "intensiven Austausch zwischen den Kulturen", vor allem bei den "Tagen der Begegnung", die vor dem Weltjugendtag in den polnischen Diözesen stattgefunden hatten.

Am Mittwoch reist Papst Franziskus an, der in den nächsten Tagen unter anderem den Pilgerort Tschenstochau (Czestochowa) und das frühere deutsche Vernichtungslager Auschwitz besuchen wird. Dort will er auch mit ehemaligen Häftlingen und Rettern von Juden sprechen. Geplant sind zudem ein Kreuzweg mit Jugendlichen und eine Vigil am Vorabend der großen Abschlussmesse am Sonntag. (kas/KNA)