Porträts an U-Bahnstationen

Münchner Kunstprojekt würdigt systemrelevante Berufsgruppen

Busfahrer, Erzieher, Pflegepersonal, Mitarbeiter von Supermärkten, Feuerwehr - Menschen aus allen Bereichen systemrelevanter Berufe zeigt die Plakatserie an ausgewählten Münchner U-Bahnstationen.

Einige Portraits hängen in der U-Bahnstation am Stachus. © SMB/Kelpe

München – Ein Kunstprojekt in München stellt systemrelevante Berufsgruppen in den Mittelpunkt. Vom 3. bis 12. August werden an den U-Bahnstationen Marienplatz, Karlsplatz, Hauptbahnhof, Hohenzollernplatz und Böhmerwaldplatz großformatige Fotos von 60 Menschen plakatiert, wie der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising mitteilte. Darunter sind Mitarbeitende von Kitas und aus dem Pflegebereich, von Post- und Lieferdiensten, Bus- und Trambahnfahrer oder Feuerwehrleute. Das Projekt nennt sich "the essentials" und wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt, dem Bezirk Oberbayern und über Spenden finanziert.

"Wir möchten Danke sagen und all die Menschen würdigen, die während der Corona-Pandemie täglich im Einsatz waren, um unser öffentliches Leben aufrecht zu erhalten", erklären die Projektverantwortlichen Jessica Capra und Mariana Sesma. Die Ausstellung sei eine Wertschätzung für Menschen, die trotz der Risiken für ihr eigenes Leben täglich aufgestanden und zur Arbeit gegangen seien. Sie wird laut Mitteilung von einer Gruppe internationaler Frauen umgesetzt, die in München leben.

Besondere Anerkennung

Auch Caritas-Mitarbeiterinnen haben bei der Aktion mitgemacht. So sind Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen Krisztina K. und Sofia Ch. aus der Kinderkrippe in Neuhausen, Stefanie M. aus dem Kindergarten im Brunnthal und die Köchin Rosemarie M. aus der Krippe an der Herzogspitalstraße in der Münchner Innenstadt auf den Plakaten zu sehen.

"Wir wollten die Gelegenheit nutzen, um auf die gesellschaftliche Relevanz der Erziehungs- und Care-Berufe hinzuweisen", erklärt Marion Remberger. Die Fachdienstleitung Kindertageseinrichtungen Landkreis München verweist darauf, dass trotz der Pandemie die Mitarbeitenden des katholischen Wohlfahrtsverbands verantwortungsvoll zur Verfügung stünden, damit Kinder weiterhin eine verlässliche Bildung, Erziehung und Betreuung erhielten. Homeoffice sei in der pädagogischen Arbeit mit Kindern leider nicht möglich. Daher hätten die Berufsgruppen, die täglich im Einsatz waren, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit, besondere Anerkennung verdient.

Für die Zukunft wünscht sich Remberger von den politisch Verantwortlichen entschlossene Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sowie bei pandemischen Krisen konkrete Schutzmaßnahmen. Mitgemacht hat bei dem Projekt auch Lars R., stellvertretender Pflegedienstleiter der Caritas-Sozialstation in Freising. Sein Ziel sei, damit ein Signal für die ambulante Pflege zu setzen. (kna)