Stadtpatron

München feiert in kleiner Form wieder das Bennofest

Nachdem die Feierlichkeiten wegen Corona zwei Jahre ausfallen mussten, gibt es auch in diesem Jahr keine Kulturbühne und Stände in der Münchner Fußgängerzone. Gefeiert wird aber ein Festgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen.

Silberbüste des Heiligen Benno auf einem Ebenholzschrein mit seinen Reliquien im Münchner Liebfrauendom © Kiderle

München – Unter dem Motto "Schlüssel zu unseren Herzen" steht das diesjährige Bennofest am 19. Juni in München. Aus diesem Anlass findet im Liebfrauendom um 10 Uhr ein Festgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx und anschließendem Frühschoppen statt. Um 17.15 Uhr leitet Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg eine Vesper mit Reliquienprozession. Nachdem die Feierlichkeiten pandemiebedingt zwei Jahre ausfallen mussten, werde es auch in diesem Jahr keine Kulturbühne und Stände geben. Grund dafür seien Baustellen in der Fußgängerzone, die notwendige Fluchtwege blockierten. Das Bennofest findet parallel zum Münchner Stadtgründungsfest statt.

Mit den Feierlichkeiten möchten die Veranstalter "ein Zeichen setzen, dass die Kirche in München in der und für die Gesellschaft wirkt", sagte Katholikenratsvorsitzende Hiltrud Schönheit. "Gerade mit Blick auf die immer noch bestehenden Herausforderungen der Pandemie und noch mehr das Entsetzen über den Krieg in der Ukraine." Besonders geflüchtete Menschen aus aller Welt sowie ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien deshalb eingeladen.

Erinnern an Menschen auf der Flucht

Das Motto des Bennofestes solle daran erinnern, dass die Not von Menschen auf der Flucht immer noch groß sei, betonte der Weihbischof. Auch wenn die Nachrichten aus der Ukraine für viele schon zur Gewohnheit geworden seien und andere Krisengebiete aktuell aus dem Blickfeld gerieten.

Gedenktag des heiligen Benno ist der 16. Juni. Als Bischof von Meißen förderte er im elften Jahrhundert die Mission und bemühte sich um Vermittlung in den Konflikten seiner Zeit. Im Zuge des Investiturstreits vertrieb Kaiser Heinrich IV. Benno von seinem Bischofsstuhl. Der Legende nach soll Benno beim Verlassen der Stadt die Domschlüssel in die Elbe geworfen habe. Als er Jahre später zurückkehrte und ihm zur Begrüßung ein Fisch serviert wurde, hatte dieser einen Schlüssel im Bauch. Seither wird der Heilige meist mit Fisch und Schlüssel dargestellt. In den Wirren der Reformation kamen die Reliquien von Benno dann nach München. (kna)