Neuer Original Podcast

Monika Drasch singt "Lieder zwischen Himmel und Erde"

Alpenrock-Fans kennen sie als die Frau mit der Grünen Geige. Aber Monika Drasch kann auch anders: Jeden Monat stellt sie in ihrem neuen Podcast ein Lied vor, das sich um das Kirchenjahr dreht - mal augenzwinkernd, mal frech aber immer zum Seufzen schön.

Monika Drasch im Studio des Münchner Kirchenradios © SMB/Strauß

„Das Schöne am Älterwerden ist, dass man auch freier wird im Kopf“, hat Monika Drasch festgestellt. Viele Alpenrock-Fans kennen sie als die Frau mit der Grünen Geige, die als Frontfrau des „Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinns“ bekannt geworden ist. Jetzt ist sie über 50 und startet zusammen mit dem Münchner Kirchenradio einen Podcast, in dem sie jeweils ein religiöses Lied vorstellt – und erzählt, warum sie es ausgewählt hat.

Damit kehre sie quasi zu ihren Wurzeln zurück, sagt sie. Geboren ist sie im Landkreis Deggendorf, genauer als Bauerstochter in Hub bei Hengersberg. Auf´s Gymnasium ging sie ins Kloster Niederalteich, wo sie mit dem Musizieren begann. „Damals habe ich viele Marien-, Weihnachts- und Passionslieder gesungen und ich habe es geliebt“, erinnert sie sich. Gregorianik und die Alte Mehrstimmigkeit haben ihr gezeigt, welche elementare Kraft in geistlichen Volksliedern steckt. Aber dann hat sie sich mit dieser Art der Musik jahrzehntelang nicht beschäftigt.

Musikkabarett mit Respekt

In ihrer Zeit beim Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn gab´s zur traditionellen bayerischen Volksmusik freche, bisweilen sogar anarchistische, aber auch poetische Texte. „Auch da haben wir die Volksmusik ernst genommen, aber wir sind frei mit gutem Material umgegangen.“ So wie sie sich ihren niederbayerischen Dialekt erhalten hat und ihn nutzt, um so zu reden, wie sie will. Auf diese Art nähert sie sich jetzt auch religiösen Liedern.

Seit einigen Jahren schon steht sie mit einem Programm auf der Bühne, in dem sie Marien- und Liebeslieder aus dem Barock und aus der Volksmusik singt – in der ihr ganz eigenen Art: Sie versteht es zu zeigen, dass sie diese Musik wunderschön findet, ohne dabei volkstümelnd zu wirken.

Lieder vom fröhlichen Glauben

Für ihren Podcast „Lieder zwischen Himmel und Erde“ will sie noch mehr solcher Schätze heben. Ein ganz besonderer Schatz sind dabei die „Stubenberger Liederhandschriften“: eine Textsammlung, mit mehr als 800 geistlichen und weltlichen Liedern, die um 1800 aufgeschrieben worden sind. „Da muss man nur irgendwo den Finger zwischen die Seiten schieben, aufklappen und ein paar Zeilen lesen – und schon muss man schmunzeln. Das ist so eine kräftige, barocke Sprache! Aber mit einer klaren Botschaft, denn es geht immer um Leben und Tod.“

Melodien gibt’s in den Handschriften nicht. Die macht Monika Drasch selbst. Und bei der Auswahl der Strophen hat sie auch ganz klare Kriterien: „Ich singe die Strophen, die unseren fröhlichen Glauben verkünden, die Mut machenden Stellen. Die Strophen mit dem Du-Sollst-Nicht und dem Strafen, die lasse ich weg.“ Denn sie will das Glückbringende der Frohen Botschaft besingen.

Den Anfang macht sie mit einem Stück zu Mariä Lichtmess. Maria bringt Jesus in den Tempel und er wird dem göttlichen Licht geweiht. Und sie betont, wie sehr das in den Lebensrhythmus und den Jahreskreis passt: „Es ist so schön, wenn man jetzt morgens den Sonnenaufgang beobachtet, dass man weiß, ab jetzt ist es jeden Abend etwas länger hell.“

 

Der Podcast startet am 2. Februar und ist in der Mediathek auf mk-online.de zu hören. Dort können Sie ihn auch über Streamingdienste Spotify, Deezer und Apple-Podcasts abonnieren.

Die Autorin
Brigitte Strauß-Richters
Radio-Redaktion
b.strauss-richters@michaelsbund.de