Forschertag in Kita in Waldkraiburg

Mit Schwamm, Suppenkelle und Becher

Was ist eigentlich ein Experiment? Auch, wenn dass die Kindergartenkinder in der Kita Christkönig in Waldkraiburg nicht so richtig in Worte fassen können - eines wissen sie ganz bestimmt: es macht Spaß!

Wasser mit allen Sinnen erfahren (Bild: Sankt Michaelsbund/SSchmid) © Sankt Michaelsbund/SSchmid

Waldkraiburg – Wasser mit Hilfe eines Bechers, eines Suppenschöpfers oder eines Schwamms von einem Eimer in den nächsten befördern – was gibt es für Kindergartenkinder schöneres, als an einem warmen Tag mit Wasser zu spielen. In Christkönig in Waldkraiburg wird aber nicht nur geplanscht, sondern es findet der große Forschertag statt. Seit einem Jahr ist die Einrichtung beim Haus der kleinen Forscher dabei. Im April wurde sie beim Forschergeist-Wettbewerb Landessieger.

Leitung Diana Molter und ihr Team finden den Schwerpunkt "Experimentieren" ideal für Kinder. Dabei würden bei Weitem nicht nur mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse vermittelt. Man fördere sprachliche Fähigkeiten, da viel geredet werde, soziales Miteinander und motorische Fähigkeiten, da Bewegung bei vielen Experimenten eine große Rolle spiele, erklärt Molter. So zum Beispiel beim „Wasser tragen“ im Garten: Unzählige Male laufen die kleinen Forscher hin und her, tragen Wasser von A nach B, bis sie auf die Idee kommen, mit einem Wasserschlauch eine Leitung zu bauen. Aber wie funktioniert das? Reicht es, Wasser hineinzukippen oder funktioniert es mit einem Trichter besser – heftig diskutieren die Kinder, probieren aus, scheitern, probieren wieder aus, bis das Wasser endlich fließt.

Auch drinnen im Kindergarten haben die Mädchen und Buben viel Spaß. Die einen füllen Glitzersand, Erbsen und Bohnen in kleine Döschen und schauen, welche Rassel wie klingt. Nebenan ist eine Dreijährige damit beschäftigt ein Geschenkpapier zu gestalten. Ein Blatt wird in einen Karton gelegt, ein paar Farbklekse kommen drauf und das Mädchen darf drei Murmeln in der Kiste herumrollen lassen, die die Farbe verteilen. Selbst so eine Bastelaktion ist ein physikalisches Experiment. „Hier geht es darum, dass eine Kugel rollt. Das lernen somit schon die Kleinsten, ohne, dass wir es je direkt ansprechen“, erklärt Diana Molter.

„Wissensvermittlung muss ganz spielerisch sein und Spaß machen“, sagt sie weiter. Molter und ihr Team wollen keine zukünftigen Diplommathematiker und Physiker heranbilden, sondern einfach das natürliche Interesse der Kinder wecken. Dafür sei es wichtig, dass ein Versuch den Kindern nicht übergestülpt werde. Beim Forschertag dürfen sich die Kinder frei zwischen den Stationen hin und her bewegen. Ob man alle Experimente ausprobiert oder gar keines sei jedem frei überlassen, sagt Molter. Manch einer genieße es sogar, an dem Tag die Puppenecke mal ganz für sich zu haben und macht gar nicht mit, auch das sei völlig in Ordnung.

Auch im Alltag wird in Waldkraiburg Naturwissenschaft groß geschrieben, allerdings achtet man auch da darauf, dass die Kinder, die sind die den Anstoß dazu geben. So war es auch beim letztjährigen Fledermaus-Schwerpunkt für den der Kindergarten mit dem Forschergeist-Preis ausgezeichnet wurde. „Ein Kind brachte eine Stofffledermaus und plötzlich tauchten viele Fragen auf“, erinnert sich die Kita-Leitung. Der Kindergarten las Bücher, holte sich eine Fledermaus-Experten, der den Kindern echte Fledermäuse zeigte und schließlich bauten einige Papas mit den Mädchen und Buben Fledermauskästen, die jetzt hoch oben in den Kiefern im Kindergarten-Garten hängen. Und die Kinder aus Christkönig sind längst richtige Fledermaus-Fachleute. (sts)

Mehr zum Forschertag im Kindergarten Christkönig in Waldkraiburg ab Dienstag 15 Uhr auf kitaradio.de