Nach Machtübernahme durch die Taliban

Misereor will Projektarbeit in Afghanistan fortführen

Den Betrieb eines Kinderkrankenhaus in Kabul und Bildungsarbeit mit Mädchen und Frauen kann das katholische Hilfswerk derzeit gewährleisten. Damit das auch in Zukunft weiter möglich ist, appelliert der Geschäftsführer an die internationale Staatengemeinschaft.

Misereor hat mit Projekten Mädchen und Frauen in Afghanistan einen Zugang zu Bildung ermöglicht. (Symbolbild) © IMAGO/imagebroker

Aachen – Das katholische Hilfswerk Misereor will die Projektarbeit in Afghanistan auch nach der Machtübernahme durch die Taliban fortführen. Man dürfe die Menschen in dieser schwierigen Situation nicht im Stich lassen, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Bisher sind wir hoffnungsvoll, dass dies mit gewissen Anpassungen und Einschränkungen gelingen kann."

Menschen nicht im Stich lassen

So laufe der Betrieb in einem Kinderkrankenhaus in Kabul derzeit weiter. Auch die Bildungsarbeit mit Mädchen und Frauen konnte laut Bröckelmann-Simon in einem bereits seit einigen Wochen von der Taliban eingenommenen Gebiet vorläufig fortgeführt werden.

Die internationale Staatengemeinschaft dürfe die Menschen in Afghanistan jetzt nicht im Stich lassen, sowohl aus humanitären, aber auch aus entwicklungspolitischen Gründen, betonte der Misereor-Geschäfstführer. "Daher muss mit der Taliban weiter verhandelt und um Menschenrechte, Gewaltvermeidung und zivilgesellschaftliche Freiheit gerungen werden, da nur dies Grundlage für zukünftige Zusammenarbeit sein kann." (kna)