München/ Aachen – Fast 10 Millionen Euro drohen Misereor bei der jährlichen Fastenaktion zu fehlen. Grund dafür sind die geltenden Ausgangsbeschränkungen, wie auch die abgesagten Gottesdienste und die damit fehlende Kollekte vom 5. Fastensonntag, bei der traditionell für das Hilfswerk gesammelt wird. Geld das die Projektpartner auf aller Welt und insbesondere in den diesjährigen Partnerländern Syrien und Libanon dringend benötigen. Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von Misereor, Pirmin Spiegel, stellt gegenüber mk online klar, dass die Differenz zum Vorjahr noch nicht abschätzbar sei.
Neben der jährlichen Sonntagskollekte sind bundesweit die meisten Aktionen abgesagt worden. Weder Spendenläufe, Coffeestops noch Trommelreisen konnten wie geplant stattfinden. Insgesamt drei Gruppen von Menschen aus Syrien und Libanon sollten in Deutschland Universitäten, Schulen, Pfarreien und auch die Politik in Berlin besuchen. „Mit der ersten Gruppe hat das noch gut geklappt“, erzählt Spiegel. Aber dann gab es die Ausgangsbeschränkungen und somit ein plötzliches Ende der Besuche. „Wir wurden informiert, dass ein Rückflug in den Libanon immer schwerer wird“, sagt Spiegel. Ab da wurde dann fast alles abgesagt.
Solidaritätstürme bauen
Auch die größte geplante Aktion in Bayern fiel der Krise zum Opfer: In Altötting sollte ein libanesischer Gastbischof eine Messe mit anschließender Tiersegnung feiern und einer Diskussionsrunde zum Thema Frieden im Nahen Osten beiwohnen. Auch die Lesereise des Jesuitenpaters Sami mit Stationen in München, Freising und Regensburg musste ausfallen.