Arbeitsstress zum Weihnachtsfest

Mesner haben an Feiertagen viel zu tun

Während die meisten Menschen an Weihnachten die Zeit mit der Familie genießen und zur Ruhe kommen können, gibt es da für die Mesner besonders viel zu tun. Der stellvertretende Leiter des Diözesanverbandes der Mesner im Erzbistum München und Freising, Franz Bauer aus Altenerding, erzählt von seinen Aufgaben.

Franz Bauer hat als Mesner gerade an Weihnachten alle Hände voll zu tun. © SMB

Altenerding – An Heiligabend geht es für Franz Bauer in der Früh um 8 Uhr los: „Da muss ich die Kirche aufsperren. Dann haben wir um 10 Uhr Ministrantenprobe. Um 14:30 Uhr ist Kindermette, um 15:30 Uhr Familienmette und um 22:30 Uhr Christmette. Und ich muss jeweils eine Stunde vorher da sein.“ Und auch am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag hat der Mesner natürlich Arbeitseinsätze. Er sorgt dafür, dass bei den Gottesdiensten alles glatt läuft. Stehen die Kerzen gerade? Leuchten alle Lampen am Christbaum? Funktioniert die Technik, Mikrophone, Lautsprecher? Sind die Batterien voll? All das kontrolliert der Mesner. Er macht auch sauber in der Kirche, geht nochmal mit dem Staubsauger durch und wischt die Bänke nochmal ab. Und wenn es schneit, gehört natürlich auch das Schneeräumen vor der Kirche zu seinen Aufgaben.

Familie hat Verständnis

Doch wie vereinbart Franz Bauer seine Arbeit mit der Familie? „Mein Weihnachtsfest muss ich tatsächlich schon drei Wochen vorher planen. Zusammen mit den Kindern wird dann ein kleiner Plan erstellt.“ Gerade, als die Kinder noch kleiner waren, war da viel Improvisationstalent gefragt, erzählt Elfriede Bauer, die Ehefrau des Mesners: „Da haben wir teilweise schon mitten am Nachmittag Bescherung gemacht, bevor die Kirchen losgegangen sind. Dann haben wir Plätzchen gegessen, Weihnachtslieder gesungen und gewartet, bis der Papa wieder heimgekommen ist.“ Doch auf das Verständnis und die Unterstützung seiner Familie kann der Mesner zählen. „Dass wir uns an Weihnachten nach den Kirchen richten müssen, war uns klar, bevor er diesen Beruf ergriffen hat. Und das ist auch in Ordnung“, sagt Elfriede Bauer.

Entspannung nach dem Dreikönigsfest

Der Mesner übt seinen Beruf seit 18 Jahren leidenschaftlich gerne aus. Auch wenn er an Feiertagen, wenn andere frei haben, arbeiten muss: „Weihnachten ist Weihnachten. Da muss man halt als Mesner einfach arbeiten. Und wenn man das nicht gerne macht, dann braucht man den Beruf gar nicht machen.“ Und schließlich kommt auch für den Mesner die Zeit der Entspannung, wenn auch etwas später. Seine Überstunden baut Franz Bauer nach dem Dreikönigstag ab. Da geht’s dann in den Skiurlaub. (Lydia Jäger)