Zerbrechliche Geborgenheit

Melissa Harrison: Weissdornzeit

Eine ländliche Sommeridylle in Südengland.Die Natur, die Vergangenheit der Gegend und der Menschen, sie sind zu einer Atmosphäre fragiler Geborgenheit verwoben, die aber durch einen Unfall jäh durchbrochen wird.

© Dumont/Melissa Harrison

Die Autorin hat einen siebten Sinn für Flora und Fauna und schafft mit ihren Beschreibungen einer belebten Natur, einen ruhigen Resonanzraum für die Fragen und Nöte ihrer Protagonisten. Alle sind sie an einem Wendepunkt, Kitty, die auf dem Land glücklich ist, aber keine oberflächlichen Arrangements mehr in ihrem Leben möchte, ihr Mann Harold, der im Herzen ein Londoner geblieben ist. Eine faszinierende Gestalt: Jack, umherziehender Individualist, der die Gesellschaft anderer Menschen in Zukunft ganz meiden wird, in der Natur aber bestens zurechtkommt. Und schließlich Jamie, der in Lodeshill aufgewachsen ist und seine Zukunft vor sich hat. Er tunt gerade sein erstes eigenes Auto.

Das wird er zum ersten Mal fahren an einem Morgen, als sein Großvater vermisst wird, an dem Morgen als Howard auf dem Weg zum Flughafen ist, um seine Tochter abzuholen und Jack auf der Straße ist auf der Flucht. Es gibt einen schlimmen Zusammenstoß, eine Person überlebt es nicht. Die anderen haben die Chance über den Knick in ihrem Leben hinwegzukommen, der ihnen gerade Sorgen bereitet.


Buchtipp

Melissa Harrison: Weissdornzeit

Dumont, 288 S.

23 € inkl. MwSt.

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