München – Die katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) fordert mehr Unterstützung für Pflegekräfte – und zwar nicht durch Gesten sondern auch beim Gehalt. Schon vor der Corona-Epidemie sei die Lage für Pflegende prekär gewesen: 12-Tage Dienste mit Schichten, die teilweise 12 Stunden dauerten, sei die Belastung schon vorher immens gewesen. Sie arbeiteten für geringe Bezahlung und werden lediglich als Kostenfaktor im Gesundheitssystem angesehen. Durch die Corona-Krise würde nun für alle sichtbar, was „lange unter den Teppich gekehrt worden ist“: Kürzungen beim Personal, zunehmende Bürokratisierung und das Einsparen von wichtigen Therapien, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die KAB betonte weiter, dass Pflege nicht der Profitlogik und dem Wettbewerb des Marktes unterworfen werden dürfe. Der „politisch verursachte Pflegenotstand“ hätte für manche „lebensbedrohliche Folgen“. Konkret fordert die KAB unter anderem monatlich 500 € mehr für jeden Beschäftigten, keine Privatisierung im Gesundheitswesen, Gefahrenzulage für gefährdete Beschäftigte, keine Aufweichung bei Arbeits- und Ruhezeiten sowie ausreichende und angemessene Schutzkleidung und tägliche Corona-Tests für alle Pflegekräfte. (pm/ts)