München – Anlässlich einer Beethoven-Ausstellung in Berlin erhielt der Comiczeichner Mikael Ross den Auftrag, einen Comic über Beethovens Jugendjahre zu erstellen. So sollten auch Kinder und Jugendliche einen Zugang zu dem großen Komponisten finden, dessen 250. Geburtstag groß gefeiert werden sollte. Die Ausstellung musste allerdings wegen der Pandemie nach einem Tag geschlossen werden und wurde erst im Sommer für kurze Zeit wieder geöffnet. Daher erschien Ross‘ Comic „Goldjunge“ im November in Buchform.
In „Goldjunge“ geht es vor allem um Beethovens Kindheit und Jugend. Ross vermittelt die Musik des Meisters in zeichnerischer Form. „Ich habe zur Vorbereitung viel die Klaviersonaten gehört, denn da hat man nur eine Stimme, da ist die Musik noch ablesbarer“, sagte der Autor gegenüber dem Münchner Kirchenradio. Er wollte die Bewegungen der Stücke heraushören und so ihre Energie und Dynamik erfassen: „So konnte ich die Musik zurück ins Gegenständliche holen.“
Autor vermisst Kontakt mit dem Publikum
Im vergangenen Jahr haben Ross die mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen wenig belastet. So konnte er sich auf seine Arbeit konzentrieren und hatte weniger Möglichkeiten, sich abzulenken. Doch inzwischen vermisst er die Lesungen vor Publikum: „Dort kann ich meine Leser treffen und kennenlernen“, erklärt er. Deshalb stellt er seine Graphic Novel nun online vor: „Die Premiere ist sehr gut gelaufen. Während der Lesung ist der Chat geöffnet, das macht die Online-Lesungen interaktiver als analoge Veranstaltungen, denn ich erhalte direkt Feedback.“
Am Freitag, den 19. Februar, um 19 Uhr veranstaltet der Büchereifachverband Sankt Michaelsbund zusammen mit der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur eine Online-Lesung mit Mikael Ross zu seinem Buch „Goldjunge“. Ross wird zwei Stellen aus dem Comic vorlesen und die Charaktere vorstellen. Außerdem sind die Bilder des Comics zu sehen. Der Autor verspricht: „Es wird keine reine Literaturlesung wie aus einem Roman. Durch die Bilder entsteht ein besonderer Spannungsbogen.“ Ein Online-Abend für Beethoven-Fans und alle, die es werden wollen. (Maximilian Lemli, Volontär beim Sankt Michaelsbund)

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