München – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat dafür plädiert, dass die Theologie auch künftig einen Platz an der Universität haben muss. Das Nachdenken über Gott und die Reflexion der Gotteslehre seien wichtig, weil sonst ein Teil des Denkens stillgestellt werde, erklärte der Erzbischof von München und Freising am Mittwochabend in München. Anlass war ein Gottesdienst in Sankt Ludwig zu Beginn der Vorlesungszeit an der Ludwig-Maximilians-Universität. Das Denken könne nicht "reduziert werden auf das rein Naturwissenschaftliche, Empirische", sondern müsse weiter reichen.
Marx: Studium weitet Horizont
Auch brauche die Kirche die Universität und die an ihr gewonnenen Erkenntnisse, betonte der Kardinal: "Eine Kirche ohne Theologie, die das eigene Leben, die Liturgie und das Bekenntnis nicht immer wieder vernünftig hinterfragt und aufarbeitet - die eigene Praxis, die eigene Geschichte - wird zur totalitären Ideologie." An die Studierenden gerichtet unterstrich Marx die Relevanz des Studierens und des Denkens zur Weitung des Horizonts ebenso wie "dass ihr glaubt, dass ihr feiert und dass ihr betet". (kna)