Kardinal trifft junge Flüchtlinge

Marx: Jeder ist ein Ebenbild Gottes

Kardinal Marx hat bei einem vorweihnachtlichen Besuch junge Flüchtlinge in Landshut getroffen. Die Heimat der meisten Jugendlichen dort kennt der Erzbischof aus eigenen Erfahrungen.

Kardinal Marx am Kicker mit jungen Flüchtlingen © Riffert

Landshut – „Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, Christ oder Muslim, ist ein Ebenbild Gottes. Das ist die Basis unseres Glaubens“, betont Kardinal Marx am Freitag in Landshut. Dort besucht er das Wohnheim des Katholischen Jugendsozialwerks München (KJSW), in dem auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben. Ihnen will er gezielt Zeit schenken.

Eine gute halbe Stunde spricht er privat mit ihnen darüber, wie es ihnen geht und was sie sich im Leben wünschen. „Ich kenne all diese Städte Syriens, von denen wir täglich in den Nachrichten hören, persönlich: Homs, Aleppo, Rakka…Da war ich überall selbst schon“, erklärt der Münchner Erzbischof. Die jungen Flüchtlinge, die im Jugendwohnheim Landshut leben, stammen zum großen Teil aus Syrien und sind gerührt, dass Kardinal Marx ihre Heimat so gut kennt.

10.000 Euro für Freizeitraum

Der Kardinal hat ein großzügiges Weihnachtsgeschenk mitgebracht: 10.000 Euro zur Ausgestaltung eines Freizeitraums, in dem alle Bewohner miteinander spielen, reden, kochen und feiern können.

Lobende Worte findet der Münchner Erzbischof anschließend für die Arbeit des Katholischen Jugendsozialwerks München sowie für das ehrenamtliche Engagement der 40 Sprach- und Kulturmittler, die sich beim KJSW in Landshut angedockt haben. Sie helfen jugendlichen und erwachsenen Neuankömmlingen beim Heimischwerden in der deutschen Kultur sowie beim Spracherwerb.

Kardinal Marx bei der Grundsteinlegung für das neue Jugendwohnheim

Zeitkapsel eingemauert

Anschließend besucht der Münchner Erzbischof noch das Grundstück, auf dem das KJSW ein neues Jugendwohnheim erbaut. In zwei Jahren soll es bezugsfertig sein. Heute ist aber erst einmal Grundsteinlegung. In der Zeitkapsel, die Kardinal Marx einmauert, sind Schätze der Gegenwart enthalten: Ein Rosenkranz, den Papst Franziskus geschickt hat, ein handsigniertes Bild des Kardinals, eine Tageszeitung aktuellen Datums, einige Münzen sowie Kollagen mit Wünschen der Bewohner für die Zukunft. (Gabriele Riffert)

Das Katholische Jugendsozialwerk München hat 13 Dienststellen in Ober- und Niederbayern. Es engagiert sich unter anderem in den Bereichen Jugendwohnen, offene Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Vormund-. Und Pflegschaften, Betreuung und Werkstätten für behinderte Menschen. Insgesamt arbeiten mehr als 750 Menschen für das KJSW, in Landshut hat es 160 Mitarbeiter.