Ökumenisches Miteinander

Marx gratuliert Bedford-Strohm zum 60. Geburtstag

Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm wird 60. Kardinal Reinhard Marx gratuliert und schaut auf den gemeinsamen Weg zurück.

Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm stehen für gelebte Ökumene. © imago images / epd

München – Kardinal Reinhard Marx gratuliert dem Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, zu dessen 60. Geburtstag am Montag, 30. März. In seinem Glückwunschschreiben an den Landesbischof dankt der Erzbischof von München und Freising diesem „für den bisherigen so vertrauensvollen und guten gemeinsamen Wege“ und betont, dass die „verlässliche Verbundenheit und Ehrlichkeit im ökumenischen Miteinander Vieles möglich machte, was ohne diese Basis wohl kaum denkbar gewesen wäre“.

Besonders hebt der Kardinal die Vorbereitungen und Feierlichkeiten im Rahmen des Reformationsgedenkens 2017 hervor, das als gemeinsames Christusfest angelegt war: Die gute Zusammenarbeit – „das sorgfältige Hinhören auf die Bedürfnisse des Anderen, die gegenseitige Bereicherung durch das Lernen aus den jeweils anderen Perspektiven im Planen und die Kraft des gemeinsamen Zeugnisses schließlich in der Durchführung“ – habe das ökumenische Miteinander „weit über unsere unmittelbaren Verantwortungsbereiche hinaus geprägt“. 

Menschen des Dialoges und der Versöhnung

Insbesondere erinnert der Kardinal an eine gemeinsame Pilgerfahrt ins Heilige Land, „die unsere Blicke füreinander noch einmal neu geschärft hat“. Im Gedächtnis geblieben seien aber auch „dein Dank an den ,Bruder Franz‘ in Rom von der Kanzel in Wittenberg“ sowie das anschließende Versprechen an Bundespräsident Steinmeier, „gemeinsam ‚Menschen des Dialoges und der Versöhnung‘ in dieser Gesellschaft zu sein“. Bei diesen Anlässen hätten die Menschen „wirklich gespürt, was das Miteinander der Christen in dieser Gesellschaft bedeuten kann“, so Marx.

Dankbar zeigt sich der Erzbischof von München und Freising deshalb auch für das „ehrliche gemeinsame Suchen“ und für das Überwinden von Unterschieden, „wo es ein gemeinsames Eintreten für die christlichen Werte braucht“. Es sei als bereichernd wahrgenommen worden, „wenn wir nicht konfessionell getrennt, sondern gemeinsam unsere Stimme in gesellschaftlichen Debatten erhoben haben“. Sei es für eine chancengerechte und nachhaltige Wirtschaft, für einen besseren Umgang mit den sozial Schwächeren oder „für einen anderen Umgang mit den Chancen und Herausforderungen der Flucht und Migration“.

Mann mit Feuer im Herzen

Der in Memmingen geborene Bedford-Strohm stammt aus einer Theologenfamilie. Heinrich studierte nach zwei Semestern Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaften, Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley. Dort lernte er seine Frau, die Psychotherapeutin Deborah Bedford, kennen; sie heirateten 1985 und haben drei erwachsene Söhne. 

2011 wurde Bedford-Strohm zum Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gewählt. Als er 2013 in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nachrückte, galt er gleich als dessen künftiger Vorsitzender - bereits ein Jahr später folgte er dem vorzeitig zurückgetretenen Nikolaus Schneider in das protestantische Spitzenamt und wurde 2015 wiedergewählt. So war er während des Reformationsjubiläums 2016/17 einer der Hauptakteure, der wesentlich dazu beitrug, dass dieses Gedenkjahr auch ökumenisch ein Erfolg wurde. Papst Franziskus würdigte ihn bei einem von mehreren Treffen als "Mann mit Feuer im Herzen".

Für das neue Lebensjahrzehnt wünscht Kardinal Marx Landesbischof Bedford-Strohm, „viel Kraft und Gesundheit für die anstehenden Aufgaben, viel Klarheit für die notwendigen Entscheidungen und Schritte und immer wieder das rechte Maß an Freiraum, um die eigenen Quellen zu pflegen und zu genießen“. (pm/kna)