Adventsaktion

Maria und Josef auf Herbergssuche in Landshut

Die Tradition des Frauentragens im Advent neu interpretieren und junge Menschen ansprechen, das will die Katholische Jugendstelle Landshut mit ihrer Herbergssuche versuchen. Jeder kann mitmachen.

Online kann man sich anmelden um Maria und Josef bei sich aufzunehmen. © Bistum Osnabrück, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Landshut – „Eine Tradition, die ihn schon als kleines Kind fasziniert hat.“ So erinnert sich Jugendstellenleiter Andreas Steinhauser an das Frauentragen. Eine Marienstatue wandert dabei im Advent innerhalb einer Pfarrei von Haus zu Haus. Der Marienfigur kommt für einen Tag ein besonderer Platz im Haushalt zu, man lädt die Familie oder Freunde ein und feiert eine kleine Andacht. Für manche ist das im Advent eine Möglichkeit der Auszeit und der inneren Vorbereitung auf Weihnachten.

„Als Jugendseelsorger habe ich mir gedacht, dass das ein wichtiger Brauch ist und ich wollte ihn jugendgemäß ins Heute übersetzen,“ erklärt Andreas Steinhauser seine Idee. Als er im Internet dann auf den Streetartkünstler Mika Springwald stieß, ließ er kurzerhand von ihm die schwangere Maria und ihren Josef in Lebensgröße anfertigen und farbig gestalten. Und diese Figuren machen sich nun ab dem ersten Advent auf ihre Herbergssuche durch Landshut. „Maria und Josef waren unter schwierigsten Bedingungen unterwegs,“ so Steinhauser. „Ich glaube, sie stehen stellvertretend für die Menschen, die auch heute noch heimatlos sind und Obdach brauchen.“

Maria und Josef kommen mit Gepäck

Mit den Figuren ins Gespräch zu kommen, sich von ihnen ansprechen zu lassen – das ist das Ziel hinter der Herbergssuche. Und deswegen haben Maria und Josef auch einen Koffer dabei. Im Gepäck haben sie nicht nur Texte, Lieder und Impulse, um die Zeit gemeinsam zu gestalten. Auch ein leeres Tagebuch ist dabei. „Jeder, der die Figuren beherbergt, soll ein Selfie mit ihnen machen“, erklärt Andreas Steinhauser. „Und dann seine Gedanken und seine Erfahrungen zur Herbergssuche ins Tagebuch eintragen.“ Außerdem wünscht sich der Jugendseelsorger ein kleines Geschenk, ein kleines „Mitgebsel“ für Maria und Josef. „Ich bin sehr gespannt,“ freut er sich, „was am 24.12. dann alles im Koffer sein wird.“

Herbergssuche auch digital

Weil das Feedback zur Aktion in den sozialen Netzwerken so positiv ist, hat sich Andreas Steinhauser dazu entschieden, die Herbergssuche auch digital zu machen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Uschi Wieser, die Pastoralreferentin im Pfarrverband Haar ist, startet er die Herbergssuche am ersten Advent auch via Instagram und Facebook. „Wir werden die beiden Figuren auch digital losschicken“, erklärt Andreas Steinhauser. „Dieses Bild soll dann auf dem Handy an einem schönen Platz zuhause aufgestellt werden und dann von der Szene ein Foto machen und uns schicken.“

Maria und Josef selber ein Zuhause geben

Gestartet wird am ersten Advent in einer Schreinerei in Landshut. Schließlich war Josef Zimmerer von Beruf. Auch wo die Herbergssuche endet, steht bereits fest. Am 24.12., wenn am Landshuter Bahnhof das Friedenslicht aus Bethlehem ankommt, werden die Figuren es dort schon erwarten.
Wer aber in der Zeit dazwischen mitmachen und Maria und Josef in der Adventszeit für einen Tag ein Zuhause geben will, der kann sich über ein Online-Portal für freie Tage eintragen.

Weitere Informationen auch zur digitalen Herbergssuche von Maria und Josef gibt es auch der Facebookseite der Katholischen Jugendstelle Landshut sowie bei Instagram.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Advent & Weihnachten