Moderner Frauen-Klassiker aus Griechenland

Margarita Liberaki: Drei Sommer

Der Klassiker unter den griechischen Frauenromanen über drei unterschiedliche Schwestern - zeitlos und prall gefüllt mit Sommermomenten.

© privat

In „Drei Sommer“ erzählt Margerita Liberaki von den drei entscheidenden Sommern im Erwachsenwerden der drei Schwestern Katerina, Infanta und Maria, drei Sommer in denen sie von Backfischen zu Frauen reifen. Sie erleben bange und glückstrunkene Momente, zweifeln an sich, wachsen an ihren Erfahrungen und entscheiden, was für ein Frauenleben sie führen wollen. Ein bisschen Jane Austen auf griechisch, könnte man sagen, nur eben mit den modernen Fragen des Frauseins.

In der vielzitierten Anfangsszene legen sich die drei Protagonistinnen neue Strohhüte zu mit farbigen Bändern, je nach Temperament: kirschrot für Maria, die älteste, vergissmeinnicht für die etwas ätherische Infanta und feuerrote Mohnblumen für Katerina, die jüngste. Sie ist es, die uns als Erzählerin begleitet, und mit ihrer Neugier und Unangepasstheit ihre Familie in Atem und den Erzählfluss in Schwung hält. Ein enfant terrible auf der Suche nach einer Rolle im Erwachsenleben, mit der sie sich nicht selbst verleugnen muss.

Der Roman ist in Griechenland bereits in der 51. Auflage erhältlich und zählt dort zu den absoluten Lieblingsbüchern. Ins Deutsche wurde „Drei Sommer“ jetzt erstmals übersetzt. Als er 1945 erschien, war die angehende Schriftstellerin Margerita Liberaki gerade 26 Jahre alt. Bei der Arbeit am Roman war sie mit ihrer Tochter schwanger, danach trennte sie sich und ging nach Paris. Dort lernte sie Sartre kennen und fand in Albert Camus einen Verehrer, der sich für ihre Romane einsetzte. Liberaki starb im Jahr 2001.


Buchtipp

Margarita Liberaki: Drei Sommer

Arche, 388 S.

24 € inkl. MwSt.

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