Ungewöhnliche Aktion im Münchner Westend

Mahl unter Freunden

In der Pfarrkirche St. Rupert baute man für drei Tage eine lange Tafel auf, so dass Gemeindemitglieder und Flüchtlinge gemeinsam essen und reden konnten.

Mitten im Kirchenraum war die Tafel aufgebaut. (Bild: PV Westend) © PV Westend

München – Tellergeklapper, der Duft von fremden Speisen und Gewürzen, fröhliches Lachen und Reden: An drei Tagen wurde die Kirche St. Rupert im Westend zur Küche und zum Speisezimmer. Flüchtlingsfamilien und Einheimische waren aufgefordert zusammen zu kochen, gemeinsam die zubereiteten Speisen zu essen und sich im Gespräch gegenseitig kennenzulernen. So kochten etwa Flüchtlinge aus dem Irak. Anlass war die Veranstaltung „open Westend“, eine Mischung aus Kunstwerkschau und Stadtteilfest. Architekt Andreas Eichlinger hatte bereits in den vergangenen Jahren in der Rupertuskirche eine Installation beigesteuert. Zum diesjährigen Motto „Grenzenlos“ fand nun diese ungewöhnliche Aktion statt.

„Ein besseres Kulturverständnis und ein Kennenlernen der jeweils ,Anderen‘, gemeint sind hier beide Seiten, also Einheimische und neu dazu Gekommene, wird in erster Linie durch Begegnung und Kommunikation erreicht“, sagt Eichlinger. „Was kann das besser erreichen als ein gemeinsames Mahl und die Vorbereitung zu diesem Essen? Schließlich ist der Ursprung der christlichen Liturgie ein gemeinsames Gastmahl von Freunden gewesen.“ „Es war eine beeindruckende Atmosphäre, in der Kirche gemeinsam zu essen“, erzählt Pastoralreferent Franz Huber. „Die lange Tafel war voll besetzt und es war interessant, neben ,fremden‘ Menschen zu sitzen und über das gemeinsame Essen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen.“

Und Kilian Kreilinger vom Vorbereitungsteam meinte: „Diese Essens-Aktion würde es wohl verdienen über St. Rupert, beziehungsweise über den Pfarrverband und das Westend hinaus bekannt zu werden.“ (pm/flo)