Rottenbuch – Bis ins Jahr 1514 reichen die Wurzeln der Architektur auf dem Hohen Peißenberg (Dekanat Rottenbuch) zurück: Der Grundstein für den Bau einer spätgotischen Kapelle konnte gelegt werden, nachdem die Menschen den Wunsch äußerten, dort ein Gotteshaus zu errichten. Georg von Pienzenau schenkte der heutigen Gnadenkapelle ein wunderbar geschnitztes Bildnis der Gottesmutter Maria mit dem göttlichen Kind auf dem Schoß aus dem Schongauer Stadtschloss.
Kurz darauf setzte eine Wallfahrt ein, die in Hochzeiten jährlich über 40.000 Wallfahrer anzog und somit den Vergleich mit Grafrath oder Altötting nicht zu scheuen brauchte. Viele Mirakelerzählungen sind überliefert. So liegt es auf der Hand, dass die Kapelle, selbst mit dem nach Westen verlängerten Langhaus, nicht mehr ausreichte. Propst Georg Siesmair von den Chorherren aus Rottenbuch, die die Betreuung der Wallfahrt 1604 übernahmen, und deren Aufgeschlossenheit den aufkommenden Naturwissenschaften gegenüber, die sich in der Anlage des weltweit ältesten Bergobservatorium niederschlägt, ist der Neubau der heutigen Wallfahrtskirche mit erlesenen Kunstwerken zu verdanken.
Ein Wahrzeichen des Pfaffenwinkels
Nachdem die Kirche 1619 fertiggestellt und im Jahr 1620 vom damaligen Fürstbischof von Freising, Veit Adam von Gepeckh, geweiht wurde, kann sie in diesem Jahr auf stolze 400 Jahre zurückschauen.
„Auch wenn sich heute keine Menschenmassen von 30.000 Wallfahrern pro Jahr einfinden, ist die Kirche und das gesamte Ensemble noch immer ein Magnet und Kraftort für viele gläubige Pilger und Besucher aus nah und fern und ein Wahrzeichen des Pfaffenwinkels“ konstatieren Pfarrer Robert Kröpfl und Bürgermeister Thomas Dorsch (CSU).