Daniel de Montmollin

Letzter Mitbegründer von Taizé wird 100 Jahre alt

Daniel de Montmollin, letztes Gründungsmitglied der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, wird am Freitag, 27. August, 100 Jahre alt. Er gilt auch als Pionier im Bereich der Töpferei.

Daniel de Montmollin im Jahr 2015 © Jeoffrey Guillemard/CIRIC/KNA

Taizé - Schon 1942 verkehrte Daniel de Montmollin in Genf mit den drei ersten Mitgliedern der entstehenden Taizé-Gemeinschaft: Roger Schutz, Max Thurian und Pierre Souvairan. Der Schweizer Calvinist beendete 1946 sein Theologiestudium und schloss sich als vierter Bruder der Communaute in Taizé an.

Auf der Suche nach einer beruflichen Bestimmung für die Gemeinschaft machte de Montmollin Ende der 40er Jahre im nahen Cluny Bekanntschaft mit der Töpferei und vertiefte sich in das Thema. Er wurde so ein Pionier im Bereich Steinzeug und Glasur aus Pflanzenasche, hatte zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen.

De Montmollin gründete die beiden Töpferwerkstätten, die wesentlich zum Gemeinschaftsleben von Taizé gehören und zu großen Teilen dessen wirtschaftlichen Unterhalt sichern. Auch als Dichter und Philosoph im Grenzbereich zwischen Natur, Kunst und Wissenschaft ist er hervorgetreten. Seit einigen Jahren lebt er zurückgezogen außerhalb der Gemeinschaft, steht aber weiter mit ihr in Kontakt.

Symbol der ökumenischen Bewegung

Das Dorf Taizé im Süden von Burgund ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Die in den 1940er Jahren entstandene christliche Gemeinschaft wurde zu einem Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 25 Ländern an. Davon lebt etwa ein Viertel in kleinen Fraternitäten in Asien, Afrika, Südamerika und der Pariser Vorstadt. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Seit 1974 Zehntausende zu einem "Konzil der Jugend" zusammenkamen, veranstalten die Taizé-Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Großstadt ein Taizé-Treffen statt. Die Ordensgelübde von Taizé umfassen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Schwerpunkt der Arbeit heute ist neben der Ökumene die Solidarität mit den Armen und Rechtlosen der Welt. (kna)