Neue Papst-Benedikt-Bibliothek eröffnet

Kultur des Wortes

Mit einem Festakt ist die neue Benedikt-XVI.-Bibliothek im Vatikan eingeweiht worden. Der Privatsekretär des emeritierten Papstes, Georg Gänswein, hat die literarische Sammlung von und über Joseph Ratzinger gesegnet. Wodurch dessen Werke bestechen, lesen Sie hier.

Die neue Bibliothek ist als Sonderbestand in der wissenschaftlichen Bibliothek des deutschen Priesterkollegs am Campo Santo Teutonico untergebracht. (Bild: KNA) © KNA

Vatikan – Sie umfasst Werke von und über Joseph Ratzinger aus seiner Zeit als Theologieprofessor, Diözesanbischof, Kurienkardinal und Papst, die neue Papst-Benedikt-Bibliothek im Vatikan. Untergebracht ist sie als Sonderbestand in der wissenschaftlichen Bibliothek des deutschen Priesterkollegs am Campo Santo Teutonico und des Instituts der Görres-Gesellschaft.

Einweihung und Segen nahm der Privatsekretär des emeritierten Papstes vor, Erzbischof Georg Gänswein. In seinem Festvortrag betonte der vatikanische Kulturminister Kardinal Gianfranco Ravasi, Benedikt XVI. habe auch als Papst (2005-2013) seine Begeisterung und "seine Seele für das Wort und das Buch bewahrt". Benedikt XVI. sei überzeugt gewesen, dass "die Suche nach Gott von innen her eine Kultur des Wortes" verlange, betonte Ravasi vor mehreren hundert Teilnehmern. Die vielen Schriften von ihm und über ihn zeigten seinen außergewöhnlichen Lebenslauf als Forscher, Theologe und Lehrer. Ratzingers Werke beeindruckten nicht nur durch ihre theologischen, philosophischen und exegetischen Ausführungen, sondern auch durch seine Streifzüge in die Literatur und die weltliche Kultur.

Die neue Bibliothek will nach Angaben des Präsidenten der Görres-Gesellschaft, Stefan Heid, möglichst vollständig die Veröffentlichungen von und über Ratzinger zusammentragen. Zielgruppe sind Wissenschaftler und Studierende, die sich mit Person, Theologie und Pontifikat Joseph Ratzingers/Benedikts XVI. befassen. Derzeit umfasst die noch im Ausbau befindliche Sammlung rund 1.000 Bände, die zum beachtlichen Teil von Benedikt XVI. selbst gestiftet wurden. Das Verzeichnis seiner Veröffentlichungen enthält 135 Bücher, die in bis zu 37 Sprachen übersetzt wurden; hinzu kommen 1.375 Aufsätze. Zusammen mit den Monografien und Aufsätzen über ihn dürfte man auf rund 2.000 Titel kommen, so Heid. Die Sammlung ergänzt die bestehende Bibliothek, die auf Kirchen- und Papstgeschichte spezialisiert ist. (kna)