München

Katholische Krankenhäuser zukünftig unter einem Trägerdach

Das Klinikum Dritter Orden und das Krankenhaus Barmherzige Brüder in München wollen in Zukunft unter einer gemeinsamen Trägerschaft fungieren. Auch eine katholische Kinderklinik in Passau ist davon betroffen.

Das Klinikum Dritter Orden in München ist unter anderem bekannt für sein Perinatalzentrum, in dem Risikoschwangerschaften, Früh- und Neugeborene betreut werden. © Klinikum Dritter Orden

München – Gemeinsam sei man stärker, dies hätten die zurückliegenden Monate bestätigt: Das Krankenhaus Barmherzige Brüder und das Klinikum Dritter Orden konnten ihre Stärken und Erfahrungen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft einbringen und die sich daraus ergebenden Chancen erfolgreich nutzen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kliniken. Jetzt gehe man den nächsten, "folgerichtigen" Schritt: Die Zusammenarbeit soll unter dem Dach einer gemeinsamen Gesellschaft, der gemeinnützigen Ordenskliniken GmbH, fortgeführt werden. Darüber seien die Kliniken Dritter Orden gGmbH und der Krankenhausverbund Barmherzige Brüder, die bisherigen Träger der Häuser, jüngst übereingekommen.

An der Gesellschaft werden die Schwesternschaft der Krankenfürsorge des Dritten Ordens und die Barmherzige Brüder gemeinnützige Träger GmbH beteiligt sein. Durch den Zusammenschluss, der auch die Kinderklinik Dritter Orden Passau umfasst, werde die neue Ordenskliniken gGmbH somit auch "an den Vorteilen eines starken Krankenhausverbundes" partizipieren.

Geschichte weiterschreiben

„Damit bereiten wir nicht zuletzt den Weg dafür vor, dass die über 100-jährige Geschichte aller drei Häuser auch in Zukunft im Geiste ihrer Gründerbrüder und -schwestern erfolgreich fortgeschrieben werden kann“, wird Schwester Irmgard Stallhofer, Generaloberin der Schwesternschaft der Krankenfürsorge des Dritten Ordens, in der Mitteilung zitiert. "Alle Seiten", führt sie weiter aus, "sind davon überzeugt, dass uns ein gleiches Werteverständnis verbindet und dass wir die Herausforderungen des Gesundheitswesens gemeinsam besser bewältigen können." Hierzu gehörten neben der Pandemie und ihren weiterhin enormen Anforderungen auch die sich ständig ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen, neue Prozesse im Bereich der Digitalisierung sowie der sich zuspitzende Fachkräftemangel.

"Alle drei Häuser sind wichtige Säulen der Gesundheitsversorgung. Wir möchten ihr Fundament mit der Gründung der gemeinsamen Trägergesellschaft erhalten", erklärt Markus Morell, Sprecher der Geschäftsführung der Kliniken Dritter Orden gGmbH. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus Barmherzige Brüder und dem Klinikum Dritter Orden in den vergangenen Jahren, die seit 2020 noch einmal intensiviert worden sei, habe gezeigt, dass "Fürsorge in der Patientenversorgung in unseren Einrichtungen den gleichen Stellenwert hat", ergänzt Nadine Schmid-Pogarell, Geschäftsführerin im Krankenhaus Barmherzige Brüder München, „wir haben uns daher immer mehr als zusammengehörige Dienstgemeinschaft empfunden und zwar als eine, die so stark ist, dass sie turbulente Zeiten gut bewältigen kann“.

Patienten in jedem Alter

Die Mitarbeitenden der einzelnen Häuser seien bereits über die Pläne informiert worden. Zuvor hätten sich auch die verantwortlichen Gremien der Kliniken Dritter Orden gGmbH und der Barmherzige Brüder gemeinnützige Träger GmbH für das Ziel ausgesprochen, für alle drei Häuser eine zukunftssichere Trägerschaft zu schaffen. 

"Durch den geplanten Zusammenschluss können wir nicht nur die Herausforderungen der Zukunft besser angehen, sondern unseren Patientinnen und Patienten in jedem Alter eine noch umfassendere und flächendeckendere medizinische Versorgung anbieten – von der Geburt über die Kindheit und Jugend bis hinein ins hohe Alter", betont Christian Kuhl, Vorsitzender der Geschäftsführung des Krankenhausverbundes der Barmherzigen Brüder.

Gründung bis Mitte 2023

Mit dem Verbund der Barmherzigen Brüder entstehe damit im Bereich der ärztlichen und pflegerischen Betreuung von Kindern zudem ein in Deutschland herausragender Versorgungskomplex mit drei Kinderkliniken in München, Passau und Regensburg.

Geplant sei, die Gründung der gemeinnützigen Ordenskliniken GmbH bis Mitte nächsten Jahres abzuschließen. Die strategischen Unternehmensziele der neuen Gesellschaft stünden schon jetzt für alle Beteiligten fest. Sinn sei es, den Bestand und die Entwicklungsfähigkeit der beiden Krankenhäuser im Münchner Nordwesten und der Kinderklinik in der Region Passau langfristig zu sichern und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken. Daher sollen das Klinikum Dritter Orden und das Krankenhaus Barmherzige Brüder die Innovations- und Investitionsfähigkeiten beider Häuser nutzen und das medizinische Leistungsspektrum gemeinsam weiter ausbauen. (pm/smb)