Musical über den Bistumspatron

Korbinian lebe hoch!

Im Erzbistum München und Freising ist der heilige Korbinian in aller Munde: nun auch in dem von rund 100 Sängerinnen und Sängern, die im Juli mit einem großen Ensemble ein Musical zum Leben des Bistumspatrons in Freising uraufführen. Was alles nötig ist, um einen Heiligen zum Klingen zu bringen, konnte man bei den Proben erleben.

Bei den Proben: Die Einwohner von Arpajon grüßen Korbinian alias Thomas Hiermeier. (Bild: Markus John) © Markus John

Freising – „Korbiniaaaaan“ tönt es aus allen Kehlen. Während anderswo das verdiente Wochenende in der Sonne liegend genossen wird, begrüßen gut 100 Sängerinnen und Sänger, gekleidet in mittelalterliche Gewänder, den Bistumspatron. Denn im Freisinger Pfarrheim von St. Lantpert findet gerade eine „Intensivprobe“ für das Musical „Korbinian“ statt, das Johannes Rothenaicher komponierte und, wie Intendant Norbert Huber verrät, jahrelang als unaufführbar galt. Schräg gestellte Tische grenzen fiktiv die Bühne ab, andere Tische, mit Plastikgemüse und –kuchen bestückt, symbolisieren einen Marktstand. Über allem „thront“ Regisseur Maximilian Widmann und stellt zufrieden fest: „Was soll ich noch sagen? Das war schon sehr gut.“

In gut zwei Monaten, von 21. bis 24. Juli, gibt es „Korbinian – das Musical“ beim zweiten Freisinger Musicalsommer auf dem Marienplatz zu sehen. Rund 250 Personen sind beteiligt: Neben den Protagonisten wirken ein Live-Orchester mit vierzig Musikern, der Chor der Realschule sowie der Gospelchor „Freising Larks“ mit.

Enger Bezug zur Domstadt

Ein kreatives Quartett, bestehend aus Intendant Norbert Huber, Kirchenmusiker in St. Lantpert, Regisseur Maximilian Widmann, der 2014 bereits die „Feuerhex“ inszenierte, Autor Stephan Schwarz sowie Komponist Johannes Rothenaicher, begann im Sommer 2014 mit den ersten Überlegungen. Seit Herbst sind die Solisten am Proben, die Chöre seit Januar. Die meisten Mitwirkenden haben einen engen Bezug zur Domstadt, weil sie entweder dort leben oder gelebt haben.

Klar ist, dass eine solch aufwendige Produktion nicht umsonst realisiert werden kann: Die rund 150.000 Euro an Kosten werden durch die Unterstützung der Stadt Freising, der Regierung von Oberbayern und vieler Sponsoren sowie der Eintrittsgelder gedeckt. Positiv ist anzumerken, dass die Stadt ihren Zuschuss an die Bedingung geknüpft hat, dass der Eintritt „bezahlbar“ bleiben muss: So kostet keine Karte mehr als 25 Euro. Erfreulicherweise sind bereits zwei Drittel aller Karten verkauft. Deshalb sollten sich alle beeilen, die eine Aufführung besuchen wollen.

„Korbinian – das Musical“ besteht aus zwei Akten. Autor Stephan Schwarz stellt treffend fest: „Man kann sich nur in die Nesseln setzen, da jeder irgendwie die Legenden um den heiligen Korbinian kennt.“ Das Fisch- und ebenso das Weinwunder kommen natürlich vor und auch die Begegnung mit dem Bären fehlt nicht. Szenen zu Korbinian in seinem Herkunftsort Arpajon und seiner Reise nach Rom, wo ihn der Papst gegen seinen Willen zum Bischof weiht, stellen den Inhalt des ersten Aktes dar. Im zweiten Akt wird Korbinian nach Freising geschickt, gerät in Streit mit dem Adel, muss fliehen und stellt sich schließlich seinem Schicksal.

Nach dem Probenbesuch ist dem Intendanten Norbert Huber zuzustimmen, der feststellt: „Hier entsteht eine gewaltige, inspirierende Aufführung für Jung und Alt.“ (Markus John)

Premiere für „Korbinian – das Musical“ ist am Donnerstag, 21. Juli, um 20.30 Uhr auf dem Freisinger Marienplatz. Weitere Abendaufführungen finden am 22., 23. und 24. Juli statt. Am Samstag, 23., und Sonntag, 24. Juli, gibt es eine zusätzliche Aufführung um 15.15 Uhr. Karten sind in der Freisinger Touristeninformation oder über München Ticket erhältlich.