Eucharistie

Kommunionempfang auch in Corona-Zeiten

Die Katholische Hochschulgemeinde der LMU München ermöglicht den Student*innen mit einer besonderen Aktion trotz Gottesdiensverbot Teilhabe an der Kommunion.

Ein Kommunionhelfer empfängt das Gottesdienst-Set mit der geweihten Hostie. © Deutsche Provinz der Jesuiten

München – Der Empfang der Heiligen Kommunion ist auch in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und abgesagten Gottesdiensten möglich. Am Palmsonntag feiert die Katholische Hochschulgemeinde der Ludwig-Maximilians-Universität (KHG LMU) in München einen Gottesdienst per Livestream, und zeitgleich können Student*innen aus der Gemeinde die Eucharistie empfangen. Möglich macht diese Teilhabe die Krankenkommunion, begründet Hochschulpfarrer Holger Adler SJ diese besondere Aktion für den Palmsonntag. Bei dieser Kommunion dürfen Menschen bei Krankheit die geweihte Hostie in ihren eigenen vier Wänden empfangen. „Durch die Pandemie herrscht eine allgemeine Situation der Krankheit, daher ist die Krankenkommunion durchaus eine Möglichkeit, Gläubige an einer Eucharistiefeier teilhaben zu lassen“, denkt Adler.

Verantwortungsvoller Umgang mit Hostie

Am Freitag vor Palmsonntag konnten Student*innen der KHG ein Gottesdienst-Set bei Adler abholen. In diesem Set befindet sich eine geweihte Hostie, ein Palmzweig, Weihwasser und ein dazugehörendes Gebet. Alle Bestandteile wurden mit den höchsten hygienischen Sicherheitsmaßnahmen verpackt. Jeder der Student*innen wurden in der KHG zu Kommunionhelfer*innen beauftragt, nachdem sie vergangenen Sonntag online vorbereitet worden sind, verantwortungsvoll mit der Hostie umzugehen. Pater Adler kennt jeden, den er persönlich beauftragt hat, um einen verantwortungsvollen Umgang gewährleisten zu können.

 

Der Gottesdienst aus der KHG-Kapelle wird am Palmsonntag um 19.15 Uhr live aus auf der Homepage der Hochschulgemeinde gestreamt.

Auf die Idee ist Adler bei der Vorbereitung eines Livestream-Gottesdienstes gekommen. „Irgendetwas fehlte mir. Mir kam es komisch vor, nur für mich Messe zu feiern. Der Techniker und ein Klavierspieler waren zwar da, aber doch eher im Hintergrund.“ Adler fragte sich: Ist nicht das Entscheidende an einer Messfeier das Brotbrechen und das Teilen mit der Gemeinde? Wie sein Konzept funktionieren kann, hat er mit zwei ausgewählten Paaren aus seiner Hochschulgemeinde ausprobiert. Vor der ersten Livestream-Messe brachte er ihnen die Hl. Kommunion. Zum einen, weil er wusste, dass es ihnen wichtig war; zum anderen, wie dies angemessen umzusetzen ist.

Kraft und Zuversicht während der Krise

Gerade ein Paar freute sich sehr über diese besondere kirchliche Zuwendung, da beide positiv auf Corona getestet wurden. „Sie haben sich riesig gefreut“, berichtet Adler. „Die anderen beiden haben mir von zuhause ein Foto geschickt. Sie haben die konsekrierte Hostie in einer wertvollen Schale mit einer Blume und einer brennenden Kerze aufbewahrt. Und während der Livestream-Messe am Sonntag haben sie diese Hostie geteilt.“ Es sind diese Zeichen der Solidarität und der Gemeinschaft, die den Menschen Kraft und Zuversicht während der Krise geben, weiß Adler aus den vielen seelsorglichen Gesprächen am Telefon.

Für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern sind schon entsprechende Gottesdienst-Sets für die Studentengemeinde in Vorbereitung, damit Student*innen zur gleichen Zeit zu Hause Gottesdienst feiern können.

Holger Adler SJ sieht das als spezielles Angebot für die Gemeinde der KHG an der LMU in München, und er empfiehlt auch anderen Gemeinden ein ähnliches Angebot gerade für die Ostertage. Wer die Krankenkommunion zuhause empfangen möchte, sollte sich an seine eigene Pfarrei zu wenden. (Der Artikel wurde zur Verfügung gestellt von „Deutsche Provinz der Jesuiten“)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie