Neue Anlaufstelle für jugendliche Flüchtlinge

Kommunikation und Alltag lernen

In München hat die Caritas eine neue Aufnahmeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgestellt. In dem Gebäude in Schwabing sollen die Jugendlichen erstmal zur Ruhe kommen. Doch es warten auch Herausforderungen auf sie.

Jeanette Schmidt ist die Leiterin der neuen Clearingstelle in München-Schwabing (Bild: Sankt Michaelsbund/jw) © Sankt Michaelsbund/jw

München - Der Caritas-ALVENI-Sozialdienst eröffnet am 17. August eine Aufnahmeeinrichtung für 58 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Das Gebäude der ehemaligen Fachakademie für Sozialpädagogik der Caritas im Münchner Stadtteil Schwabing wird als sogenannte Clearingstelle eingerichtet, wie der stellvertretende Geschäftsführer der Caritas-Zentren München, Johannes Mathes, am Freitag erklärte. Die Einrichtung sei ein weiterer Beitrag in der Versorgungskette für junge Flüchtlinge in der bayerischen Landeshauptstadt.

Nachdem die Jugendlichen in der Erstaufnahme-Einrichtung registriert worden seien, sollen sie anschließend in der Clearingstelle in Obhut genommen werden, erläutert Mathes. "Wir wollen einen Ort bieten, wo sie nach der Flucht zur Ruhe kommen können." Gleichzeitig beginne jedoch vom ersten Tag an der Deutschunterricht. Räumlich stelle die ehemalige Fachakademie zwar ein Provisorium dar. Doch mit ihren 20 Fachkräften sei die Einrichtung nach Jugendhilfestandards so aufgestellt, dass von einer Notversorgung keine Rede sein könne. Nach etwa zwei bis drei Monaten würden die Jugendlichen dann innerhalb Bayerns, ab 2016 auch bundesweit verlegt.

Pädagogische Fachkräfte und Unterstützungskräfte werden sich um die Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren kümmern, wie Jeanette Schmidt, die Leiterin der Clearingstelle, erläuterte. Vom ersten Tag an spiele im Tagesablauf die Schule eine zentrale Rolle. Je nach Vorerfahrung gebe es eine hauseigene Klasse für Jugendliche, die nie eine Schule besucht haben, und eine Klasse für jene, die in ihrem Heimatland am Schulunterricht teilgenommen hätten. Die jungen Leute sollen lernen, wie in Deutschland kommuniziert werde und wie der Alltag funktioniere. - In dem Haus gibt es Zwei- und Sechsbett-Zimmer, zwei Speiseräume, Aufenthaltsräume, eine Turnhalle und einen großen Garten. (kna/ks)