missio-Podcast "Reisewarnung"

Klaus Steinbacher tanzt mit Kindern in Nairobi

In der neuen Folge des Podcasts "Reisewarnung" ist Schauspieler Klaus Steinbacher zu Gast. Er ist mit dem Hilfswerk schon seit vielen Jahren eng verbunden und erzählt von einem besonderen Tanzprojekt.

Klaus Steinbacher auf Besuch bei missio-Projektpartnern in Nairobi. © Joel Heyd

Es war wirklich ein Vergnügen für die Moderatorin, als der Schauspieler Klaus Steinbacher ins Studio gekommen ist. Die meisten kennen den 28-Jährigen aus der Serie „Oktoberfest 1900“, in der er Roman Hoflinger gespielt hat, den zweiten Sohn der Deibel-Brauerei. Ab Dezember läuft auf Sky ein Film über Franz Beckenbauer, in dem der Hobby-Fußballer die Hauptrolle spielt. Außerdem war er auch bei den beiden Kinoerfolgen von Markus H. Rosenmüller dabei: „Wer früher stirbt ist länger tot“ und „Schwere Jungs“.

Lange Verbindung mit missio München

Eine Stunde lang haben die beiden für den Podcast „Reisewarnung“ von missio München miteinander geplaudert. Denn Steinbacher hat schon oft mit dem Hilfswerk zusammengearbeitet.

Schon als Jugendlicher hatte er 2010, anlässlich der WM in Südafrika, an einem internationalen Fußballprojekt teilgenommen, bei dem sich Jugendliche aus Bayern und aus Südafrika per Video kennengelernt haben. Danach hat er sein Schülerpraktikum bei missio absolviert.

Tanzprojekt "In:between" in Nairobi

Heuer hat der Schauspieler für missio ein Tanzprojekt durchgeführt, das gleichzeitig in München und in Kenia stattfand. Die teilnehmenden Jugendlichen waren per Videokonferenz miteinander verbunden und haben sich zwischendurch auch immer wieder unterhalten. „In:between“ hieß es und sollte den Abstand, der zwischen den Jugendlichen liegt, kleiner machen.

Schuhplattler und Lederhosen

Eigentlich war Modern Dance angesagt. Aber als gebürtiger Oberbayer aus Reicherbeuern hat sich Klaus Steinbacher gut bayerisch vorgestellt. „Einen Schuhplatter hab ich schon rausgehauen,“ erzählt er verschmitzt lächelnd, „weil wir uns tanzend vorstellen sollten.“ Das kann er gut. Er hat als Jugendlicher mit dem Trachtenverein sogar an Wettbewerben teilgenommen. Allerdings kannten die afrikanischen Jugendlichen das Klischee vom Bayern in Lederhosen gar nicht. Aber: „Ich glaub, sie fanden vor allem die Hose spannend.“

Kinder und Jugendliche aus Partnerprojekten

Die Jugendlichen, die in München an dem Projekt teilgenommen haben, hatten sich an der Schauburg, dem Kinder- und Jugendtheater in München, dafür angemeldet. In Nairobi kamen die TeilnehmerInnen aus Partnerprojekten von missio. Zum einen waren das ehemalige Straßenkinder, zum anderen Geflüchtete aus anderen afrikanischen Ländern, die in Kenia ihr Glück versuchen.

Wenn Steinbacher von dem Tanzprojekt erzählt, strahlt er über das ganze Gesicht: „Das war für mich ein Workshop wie ich ihn noch nie erlebt habe, weil die Kinder und Jugendlichen dort so offen waren und einfach direkt ins Arbeiten bzw. Spielen gekommen sind - das hab ich hier so noch nie erlebt.“

Straßenkinder und Geflüchtete

Zwei Wochen war Klaus Steinbacher in Nairobi. In dieser Zeit hat er sich auch die Hilfsprojekte angeschaut, aus denen die Kinder kamen. Er hat erfahren, wie die Mitarbeiter versuchen, die Kinder von der Straße zu holen. In einem Flüchtlingsprojekt hat er gesehen, wie es aussieht, wenn eine Mutter mit sieben Kindern auf 15 Quadratmetern lebt. Mit diesen Eindrücken ist er in den Tanzworkshop gegangen und hat die Kinder und Jugendlichen bewundert: „Die haben zum Teil vor einem Monat noch auf der Straße gelebt und lassen sich so sehr auf diesen Workshop ein. Sie haben mit uns getanzt, hatten da richtig Lust drauf und haben uns so viel Energie gegeben - das war schon sehr beeindruckend. Und auch irgendwie schräg, wenn du weißt, was sie vielleicht durchgemacht haben.“

Podcast-Tipp

Reisewarnung

Für die Regionen, in die die Redakteure von missio München reisen, gibt es oft eine Reisewarnung. Nicht nur zu Corona-Zeiten. Da, wo der Staat nicht mehr funktioniert, sind die Netzwerke der kirchlichen Einrichtungen häufig die einzigen Anlaufstellen, die überhaupt noch da sind. Die Redakteure erzählen, was sie auf ihren Reisen erleben und berichten, was die Menschen vor Ort bewegt.

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Die Autorin
Brigitte Strauß-Richters
Radio-Redaktion
b.strauss-richters@michaelsbund.de