Von Altabt Odilo zu Abt Johannes

Kirchenzeitung: Benediktinischer Autorenwechsel

Nach 50 Jahren Autorenschaft in der Münchner Kirchenzeitung übergibt Altabt Odilo Lechner an Abt Johannes Eckert. Zum Abschied gab es ein besonderes Geschenk.

Ortstermin in der Bibliothek von St. Bonifaz (von links): Abt Johannes Eckert, Florian Ertl, stellvertretender MK-Chefredakteur, und Jubilar Altabt Odilo Lechner (Bild: Chwalczyk) © Chwalczyk

München – Einen historischen Reprint der Münchner Kirchenzeitung vom 25. Januar 1931: „Ja, ist das möglich?“, freute sich Altabt Odilo Lechner, als der stellvertretende MK-Chefredakteur Florian Ertl den Nachdruck aus der roten Geschenktüte hervorholte. Die Ausgabe von vor 85 Jahren trägt das exakte Geburtsdatum des Altabtes von St. Bonifaz – ja, Odilo Lechner ist nicht nur gebürtiger Münchner, sondern auch ein Sonntagskind, und daher freute er sich besonders über dieses kleine persönliche Dankesgeschenk für exakt 50 Jahre Autorenschaft in unserem Bistumsblatt.

Ab 1966 verfasste Lechner, der zwei Jahre zuvor von Kardinal Julius Döpfner zum Abt geweiht worden war, seine ersten Beiträge für unsere Zeitung „Da fühlte ich mich schon geehrt, als relativ junger Mensch sich so in der Öffentlichkeit äußern zu dürfen.“ Ein Herzensanliegen sei es ihm als Priester und Ordensmann in all den Jahren und all seinen Texten stets gewesen, „die Kunde von Jesus, von der Frohen Botschaft weiterzugeben.“ Er habe sich als Richtschnur für sein Schreiben immer am Paulus-Wort „Helfer zu Eurer Freude“ (2 Kor, 1, 24) orientiert.

Abschieds-Beitrag

Und die Leser dankten es ihm: „Das Echo war immer ganz gut“, lächelt er, „ich kann mich an Kritik nicht erinnern, aber ich war ja auch immer ein eher Sanfter ohne extreme Ansichten.“ Mit 85 Jahren nun hat uns Altabt Odilo gebeten, seine Autorenschaft und seine Kolumne im Glaubensteil der MK beenden zu dürfen. Und so finden Sie auf Seite 27 dieser Ausgabe seinen Abschieds-Beitrag. Wir bedanken uns bei Altabt Odilo für seine jahrzehntelange Verbundenheit, für sein großes Wohlwollen, seinen Einsatz und die stets unkomplizierte und freundschaftliche Zusammenarbeit. Seine Texte, die oft die benediktinische Spiritualität, aber auch ganz persönliche Erfahrungen zum Thema hatten, werden uns fehlen.

Umso mehr freuen wir uns, dass Abt Johannes Eckert sich bereit erklärt hat, die Autoren-Nachfolge anzutreten und somit die gute benediktinische Tradition in der MK und unsere Verbindung zu St. Bonifaz fortzusetzen. Ob daraus auch einmal stolze 50 Jahre werden, wissen wir freilich nicht. Die Voraussetzungen des Autors sind zumindest gut: Auch Abt Johannes ist nämlich ein Sonntagskind. (flo)