Sendungen im Privatfunk

Kirche wird gehört und gesehen

Sommerzeit ist Quotenzeit: Die jüngste Funkanalyse Bayern und die Mediaanalyse sind für die Kirchenprogramme bei den Privatsendern erfreulich. Eine Sendung, die vom Sankt Michaelsbund produziert wird, hat besonders zugelegt.

In seinen Studios am Münchner Stachus produziert der Sankt Michaelsbund unter anderem Magazine mit kirchlichen Themen für den Privatfunk. (Bild: Sankt Michaelsbund/Schlaug) © Sankt Michaelsbund/Schlaug

München – 1,085 Millionen Hörer, so viele Menschen sind dabei, wenn am Sonntag das dreistündige Kirchenmagazin auf Antenne Bayern läuft. Diesen Spitzenwert erreicht das Programm zwischen 8 und 9 Uhr. Aber auch zuvor wird die Kirche gehört. Zwischen 7 und 8 Uhr haben 628.000 Hörer eingeschaltet - ein Viertel mehr als 2014 in dieser Sendestunde. Die katholische Redaktion ist aber auch sonst laufend mit Nachrichten und Beiträgen auf Antenne Bayern zu hören. An Werktagen haben über 4,1 Millionen Menschen den Sender eingeschaltet, der damit Deutschlands erfolgreichste Hörfunkwelle ist.

Die katholische Zulieferung wird von der Radioredaktion des Sankt Michaelsbundes verantwortet, jede dritte Sonntagssendung übernimmt die Evangelische Funkagentur efa. Auch im Bereich der Erzdiözese München und Freising beliefert der Sankt Michaelsbund verschiedene Lokalsender von Landshut bis Garmisch-Partenkirchen mit kirchlichem Programm. Diese acht Stationen, die rein technisch deutlich wenig Hörer als ein landesweiter Sender erreichen können, werden am Sonntagmorgen von über 160.000 Menschen eingeschaltet.

Präsenz im Privatfernsehen

Mit seiner TV-Redaktion produziert der Sankt Michaelsbund auch Sendungen für die privaten Fernsehsender. Für das landesweite RTL-Fenster "Bayern Live" liefert die Redaktion einmal im Monat eine 18-minütige Reportage zu, die laut Funkanalyse Bayern regelmäßig von zirka 166.000 Zuschauern gesehen wird, im Vorjahr waren es 158.000. Dieser Wert unterscheidet sich nicht von den anderen Programmen auf diesem Regionalfenster.

Jede Woche liefert die TV-Redaktion des Sankt Michaelsbundes außerdem Beiträge an das landesweite ökumenische Magazin Kirche in Bayern, das verschiedene private Fernseh-Stationen im Freistaat ausstrahlen. Die Sendung erreicht im Augenblick 100.000 Zuschauer pro Woche. Für Stefan Eß, den Direktor des Sankt Michaelsbundes, sind die Ergebnisse der jüngsten Erhebungen ein Beleg für die hohe Hörer- und Zuschauerakzeptanz von kirchlichen Programmen im privaten Rundfunk: "Die Kirchen sind hier keine Exoten, sondern selbstverständlicher Teil der Sender." Voraussetzung dafür sei, dass die Redaktionen die Machart ihrer Beiträge an das übrige Programm anglichen. Dadurch würden kirchliche Inhalte eingängig und auch unterhaltsam präsentiert, ohne dass Information und Glaube zu kurz kämen. (alb/ww)