Bennofest in München eröffnet

Kirche ist bunt

Das Bennofest der Münchner Katholiken ist am Samstag mit vielen Attraktionen eröffnet worden. Zudem gibt es dieses Jahr einige Neuerungen für Besucher und Organisatoren.

Katholikenrats-Vorsitzende Johanna Rumschöttel, Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg und Moderator Alois Bierl vom Sankt Michaelsbund bei der Eröffnung des Bennofests. © Kiderle

München – „Es war der Wunsch unseres Kardinals, das Bennofest mit dem Stadtgründungsfest zu verbinden“, eröffnet Johanna Rumschöttel die zweitätige Feier unter dem Motto „Kirche ist bunt“. Ein logistischer Kraftakt sei es gewesen, da bei den Vorbereitungen natürlich doppelt so viele Leute wie sonst mitgewirkt haben. „Hoffentlich verderben dann die vielen Köche nicht den Brei“, scherzt Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg und stimmt der Vorsitzenden des Katholikenrats zu: „Wir sind beide sehr gespannt, wie diese Neuerung beim Publikum ankommen wird.“

Die beiden werden jedenfalls fleißig durch die Stände streifen und die Augen offen halten für Aufregendes und Neues. So harmonisch wie die Planungen, die übrigens schon im Herbst des Vorjahres begonnen hatten, so solle auch das Wochenende werden. „Wir als Katholiken sind schließlich Teil unserer Stadt und wollen mit den Menschen anderer Konfessionen oder Religionen, aber auch mit denjenigen ohne Glauben den Dialog suchen“, erklärt der Bischofsvikar für die Seelsorgsregion München.

Benno ist wieder zuhause

Eigentlich habe der Hl. Benno zuerst gar nichts mit München zu tun gehabt, ursprünglich sei er nämlich Bischof von Meißen in Sachsen gewesen. „Durch die Wirren der Reformation ist er dann in unsere schöne Stadt gekommen und wird seitdem im Dom als Stadtpatron verehrt“, erzählt der Weihbischof. Seine Statue befinde sich zwar momentan auf einer Ausstellung in Meißen, sei aber natürlich extra für dieses Wochenende wieder nach Hause gekommen. 

Angeln mit 3D-Brille am Stand des Ordinariats (Bild: Kiderle)

Angeln mit 3D-Brille

Eine weitere Neuerung dieses Jahr ist, dass das Bennofest - wie das Stadtgründungsfest - zwei Tage lang gefeiert wird, „was eine große Herausforderung für alle kirchlichen Beteiligten ist“, weiß Johanna Rumschöttel. Auch der Ort sei heuer ein anderer. Nicht am Odeonsplatz, sondern rund um den Liebfrauendom kann man die verschiedenen kirchlichen Einrichtungen und deren Angebote besuchen.

Besonders beliebt ist der Stand des Ordinariats, an dem man mit einer Angel bewaffnet kleine Magnetfischchen aus einem Plantschbecken ziehen kann. Das Besondere: Setzt man die 3D-Brille auf, wirkt alles gleich spektakulärer. Für jeden gefangenen Fisch bekommt man dann als Belohnung einen blauen Karabinerhaken in Fischform. Weniger Geschicklichkeit, dafür mehr Kraft ist bei den Pfadfindern gefragt. Die Jungs und Mädels locken die Besucher mit dem Sägen von Baumstämmen an. „Eigentlich wollten wir zudem noch gerne ein Lagerfeuer machen, aber leider wurde uns das nicht genehmigt“, erklärt Mathias Fazekas, Diözesanvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg.

An zwei Tagen erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. (Bild: Kiderle)

Höhepunkt am Sonntag

„Wer etwas Ruhe möchte, kann sich in den Dom oder St. Michael in der Fußgängerzone zurückziehen und dort den Glockenklängen lauschen“, schlägt Stolberg vor. Ebenso zum Entspannen lädt eine Installation ein, die sich mit dem Thema „Auszeit“ beschäftigt. Dazu einfach eine „Auszeit-Parkscheibe“ nehmen und die verschiedenen Bereiche mit allen Sinnen erfahren, zum Beispiel mit den Füßen verschiedene Bodenstrukturen erspüren. Oder aber auch die dortigen Sitz- und Liegemöglichkeiten testen und mit anderen ins Gespräch kommen.

Für die kleine Stärkung zwischendurch ist selbstverständlich auch gesorgt. Vor allem der Stand der chaldäisch-katholischen Gemeinde in Bayern zieht mit seinem zuckersüßen Gebäck viele Neugierige an. Der Höhepunkt der beiden Feste ist aber dann schließlich am Sonntag, wenn Erzbischof Kardinal Reinhard Marx zum gemeinsamen Gottesdienst in den Dom einlädt. „Bis dahin hoffen wir, dass das Motto hält, was es verspricht und das Fest ein wirklich buntes Miteinander wird“, sagt Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg zuversichtlich. (Patricia Hofmann)