Vatikan erlässt Dekret

Keine Verschiebung von Ostern trotz Corona

Die Entscheidung ist getroffen: Der Ostertermin ändert sich dieses Jahr nicht. Einige Besonderheiten gibt es aber dennoch.

Blick auf Petersplatz und Petersdom in Rom © imago images / Westend61

Vatikanstadt – Trotz der weltweiten Corona-Krise hält der Vatikan am Osterfest zum vorgesehenen Datum am 12. April fest. Das entschied die zuständige Gottesdienstkongregation in einem am Freitag erlassenen Dekret. Zur Begründung hieß es, Ostern bilde das Herz des liturgischen Jahres und könne nicht verschoben werden. Wo entsprechende Versammlungsbeschränkungen von staatlichen oder kirchlichen Autoritäten in Kraft seien, könnten Bischöfe und Priester die Gottesdienste von Gründonnerstag bis Ostern "ohne physische Teilnahme von Gläubigen" feiern.

Verbreitung per twitter

Für diesen Fall schlug der Vatikan vor, die betreffenden Gemeinden über die Gottesdienstzeiten zu informieren und Materialien bereitzustellen, damit die Gläubigen die Feiern von zu Hause aus im Gebet begleiten könnten. Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit und Prozessionen könnten auf einen späteren Termin verschoben werden, beispielsweise den 14. oder 15. September. Das Dekret mit dem Titel "In Zeiten von Covid-19" wurde von Kardinal Robert Sarah im Auftrag des Papstes erlassen und per Twitter verbreitet. Die Verfügungen gelten nur für dieses Jahr.

Fußwaschung entfällt

Am Gründonnerstagabend kann das Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu von jedem Priester "an einem geziemenden Ort" und ohne Anwesenheit von Gläubigen gefeiert werden. Der Ritus der Fußwaschung und die Sakramentsprozession am Ende der Messe entfallen. Bischöfen steht frei, die am Gründonnerstag stattfindende Chrisam-Messe zur Weihe heiliger Öle zu einem späteren Datum nachzuholen.

Besonders Gebet an Karfreitag

Die Gottesdienste des Karfreitag und der Osternacht sollen "nach Maßgabe der konkreten Möglichkeiten" gehalten werden. Bei der Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag ist ein besonderes Gebet einzufügen für die Kranken, die Verstorbenen und jene, die durch die Krise verwirrt sind. In der Osternacht erfolgt die Entzündung der Osterkerze ohne die vorbereitenden Riten und ohne folgende Prozession. Die Taufliturgie innerhalb der Osternachtfeier, in der üblicherweise auch eine Besprengung mit Weihwasser stattfindet, kann auf die Erneuerung des Taufversprechens beschränkt werden. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Ostern Corona - Pandemie