KDFB-Landesvorsitzende Schießleder

Keine erneute Diskussion um Priesteramt der Frau

Seit den Äußerungen von Papst Franziskus zum Diakonat der Frau gibt es zahlreiche Reaktionen aus Kirche und Gesellschaft. Das Münchner Kirchenradio hat mit der bayerischen Landesvorsitzenden des Katholischen Deutschen Frauenbundes gesprochen.

KDFB-Landesvorsitzende Elfriede Schießleder (Bild: Gras/KDFB) © Gras/KDFB

München – „Fassungslose Freude“, das war die erste Reaktion von Elfriede Schießleder, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Bayern. Bereits seit vielen Jahren habe man dort für das Diakonat der Frau gebetet, „im Interesse der Kirche“, wie Schießleder betont. Dadurch, dass Frauen systematisch aus Weiheämtern ausgesperrt würden, fehle der Katholischen Kirche ein wesentliches Element. Wie auch in der Ehe stelle die unterschiedliche Sichtweise von Männern und Frauen auch in der Kirche eine Bereicherung dar. „Ich erwarte mir eine reichere, vielfältigere Art des Gemeindelebens“, so Schießleder.

 

Doch bis es soweit ist würden noch Jahre vergehen, ein erster Schritt sei es aber auf jeden Fall, so die kdfb-Landesvorsitzende. „Die Argumente liegen auf dem Tisch, jetzt geht es darum, wie die Kirche damit umgeht“. Es sei eine Weise Entscheidung des Papstes gewesen, diese Kommission ins Leben zu rufen.

 

Bei der Diskussion gehe es aber nicht um ein besonderes Diakonat der Frauen, so Schießleder, sondern vielmehr darum, den diakonalen Dienst für Männer und Frauen in der Kirche als gemeinsame Aufgabe zu sehen. Ein Diakonat das zeige, Kirche ist für die Seelsorge, für die Armen, als Hilfestellung in den alltäglichen Nöten da. Dafür müsse jetzt „eine theologisch saubere Fixierung“ gefunden werden.

 

Allerdings möchte Schießleder durch die Äußerung von Papst Franziskus nicht das Frauenpriestertum neu thematisieren. „Wir tun gut daran, das Priesteramt der Frau von der Diskussion um das Diakonat abzusetzen“, stellt Schießleder klar. Sowohl Johannes Paul II. als auch Franziskus hätten das Priesteramt für Frauen ausgeschlossen. „Daran werden wir auch nicht rütteln“, so die kdfb-Landesvorsitzende. Jetzt sei man erfreut über diesen ersten Schritt, was dann auch immer vom heiligen Geist komme, dafür müssten Frauen und Männer, Kleriker und Laien offen sein. (ks/alb)

Die Bewegung "Wir sind Kirche" hat die vom Papst geplante Prüfkommission zum Diakonat der Frau begrüßt. Gleichzeitig forderte die Laieninitiative in einer am Freitag in München veröffentlichten Stellungnahme eine paritätische Besetzung des Gremiums zwischen Männern und Frauen. Es sei sehr wichtig, wer in der Kommission sitze. Schließlich würden sich etwa der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, und andere Kurienmitglieder heftig gegen einen Diakonat der Frau aussprechen. "Die Kommission müsste zu einer klaren Entscheidung kommen, an die sich der Papst halten kann." (kna)