Erzbistum stellt Immobilie zur Verfügung

Katholisches Studentenwohnheim wird Flüchtlingsunterkunft

Das bisherige Studentenwohnheim Johanneskolleg in München wird unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen. Das Erzbistum München und Freising stellt der Stadt München die Immobilie zur Verfügung, allerdings deutlich länger als geplant.

Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind willkommen im in die Jahre gekommenen Johanneskolleg (Bild: Sankt Michaelsbund/Schmid) © Sankt Michaelsbund/Schmid

München - Das bisherige katholische Studentenwohnheim Johanneskolleg in München soll ab Mitte Oktober unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beherbergen. Das Erzbistum München und Freising stellt der Stadt dafür die Immobilie für ein Jahr zur Verfügung, wie das Ordinariat am Montag mitteilte. Angesichts der bestehenden Notlage seien der dringend anstehende Abriss des Gebäudes sowie der folgende Neubau von Wohnungen um maximal ein Jahr zurückgestellt worden. Ab dem 12. Oktober sollen 112 Bettenplätze im Johanneskolleg zur Verfügung stehen, sagte ein Sprecher des Münchner Sozialreferats auf Anfrage.

Wer der Träger des Übergangwohnheims werde, sei noch nicht klar, so der Sprecher. Bereits Mitte August hatte die Stadt München nach der Immobilie gefragt, in der bis 30. September Studierende untergebracht sind. Ursprünglich sollte des Johanneskolleg ein halbes Jahr für Flüchtlinge zur Verfügung stehen, nun wurde der Zeitraum verdoppelt.

Das Kolleg gehört bisher dem katholischen Missionswerk missio München. Zum 1. Oktober übernimmt das Erzbistum die Immobilie. Bisher sind dort 112 Studenten untergebracht. Das Haus ist nach Angaben des Ordinariats wirtschaftlich nicht mehr sanierbar und wird deshalb nach der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft abgerissen. An gleicher Stelle soll dann zusätzlicher Wohnraum unter anderem für kirchliche Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden soll. Für die Studierenden würden zusätzliche Wohnheimplätze durch Erweiterungsbauten an anderen kirchlichen Häusern geschaffen.

Das Erzbistum München und Freising stellt nach eigenen Angaben derzeit mehr als 1.000 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung. Zudem wolle man die bereits bestehenden Anstrengungen im caritativen Bereich, in Beratung, Bildung und Integration weiter verstärken. (kna/ks)