Neue Präses der Synode

Katholische Vertreter sehen in EKD-Wahl Zeichen an junge Menschen

Die Studentin Anna-Nicole Heinrich ist die jünste Präses in der Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, freut sich auf die Zusammenarbeit.

Anna-Nicole Heinrich ist jüngste Präses in der Geschichte der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. © Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Landessynode

Hannover/Bonn – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zeigte sich am Samstag beeindruckt, dass die 25-Jährige diese Verantwortung übernehme. Heinrich ist laut EKD die jüngste Präses in der Geschichte der Synode. "Das halte ich für ein gutes Zeichen, wird es doch vielen jungen Menschen Mut und Ansporn sein, sich in der Kirche zu engagieren", betonte der Limburger Bischof.

Im Sinne eines guten ökumenischen Miteinanders freue er sich auf die Zusammenarbeit und sei fest davon überzeugt, "dass wir die gemeinsamen Wege, die ja durch das Reformationsgedenken vor vier Jahren eine besondere Prägung erhalten haben, weitergehen werden". Der bevorstehende Ökumenische Kirchentag werde diese Richtung bestätigen, so Bätzing.

Mit Optimismus und Tatkraft

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, zeigte sich erfreut, dass erneut eine Frau die Position übernehme. An die Adresse Heinrichs sagte er: "Ihre von Optimismus und Tatkraft zeugende Vorstellungsrede, in der Sie 'für eine hoffnungsvolle, integrierende und pragmatische Kirche' geworben haben, hat mich tief berührt. Sie setzen damit ein deutliches Zeichen für junge Menschen, sich in der Kirche zu engagieren."

Heinrichs war am Samstag auf der digital tagenden EKD-Synode mit der deutlichen Mehrheit von 75 der 126 abgegebenen Stimmen gewählt worden.

Sternberg würdigte zudem das Wirken der scheidenden Präses Irmgard Schwaetzer in der Ökumene: "Bei zahlreichen Katholikentagen, Versöhnungs-Gottesdiensten und ökumenischen Feiern ist deutlich geworden, dass die christlichen Kirchen dort umso mehr Gehör finden, wo sie mit einer gemeinsamen Stimme sprechen."

Die Suche nach dem Gemeinsamen

Auch Bätzing dankte Schwaetzer: "Wir durften Sie als verlässliche Partnerin der Ökumene in Deutschland über die Jahre Ihrer Verantwortung für die Synode erleben. Dazu zähle ich vor allem den guten Austausch und die gemeinsamen Initiativen rund um das Reformationsgedenken 2017, aber auch die vielen Begegnungen im Kontaktgesprächskreis zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz."

Sie zeichne unter anderem "der Blick nach vorne und das stete Suchen nach dem Gemeinsamen" aus. Bätzing schreibt, er sei Schwaetzer auch für die theologischen Debatten mit der Deutschen Bischofskonferenz dankbar. "Dass die Kirchen sich aus christlicher Verantwortung auch in gesellschaftliche Diskurse einbringen müssen, war ein leitendes Motiv für Ihr Engagement in der Evangelischen Kirche und ebenso in der Ökumene." Durch die umsichtige und kompetente Art der Synodenleitung von Schwaetzer sei ein "gutes Klima für die Ökumene" und eine "tragfähige Basis für eine verlässliche und belastbare Zusammenarbeit" geschaffen worden. (kna)