Corona-Pandemie

Katholische Uni erforscht Lage von Chören

Die Pandemie hat auch auf das Chorleben massive Auswirkungen: Chorproben und -konzerte dürfen seit langem nicht mehr stattfinden. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt erforscht nun, welche Folgen das langfristig für die Chöre und ihre Mitglieder hat.

Auftritte von Chören sind derzeit nicht möglich. © stock.adobe.com - Pav-Pro Photography

EichstättChorleiter und Ensemble-Verantwortliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind daher bis 23. März zur Teilnahme an einer Online-Umfrage aufgerufen, wie die KU am Mittwoch mitteilte. Erfasst würden etwa die Entwicklung der Mitgliederzahlen, die Formate und Häufigkeit von Proben vor und während der Pandemie sowie die Raum- und Finanzlage. Außerdem interessiere die Forscher, welche Förderung Chorverantwortliche für den Neustart nach der Pandemie forderten. Die Teilnahme an der Umfrage dauert 15 Minuten.

Studienleiterin Kathrin Schlemmer, KU-Professorin für Musikwissenschaft, erklärte: "Chorsingen hat - wie viele Studien belegen - einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Mit der Corona-Pandemie wurde Singen jedoch über Nacht zur 'Risikosportart'. Chorproben ohne Abstands- und Hygieneregeln sind potenzielle Superspreading-Events." Die Chorleiter seien mit großer Kreativität mit den Einschränkungen umgegangen - etwa durch digitale Proben oder Proben unter freiem Himmel. "Was bislang fehlt, ist eine systematische Untersuchung, wie es der deutschsprachigen Chorlandschaft aktuell geht."

Team aus Musikern und Verlegern

Zu Schlemmers Projektteam gehören Tobias Brommann (Domkantor am Berliner Dom) und Jan Schumacher (Universitätsmusikdirektor, Goethe-Universität Frankfurt am Main) sowie Ester Petri und Johannes Graulich, die den im Bereich Chormusik führenden Stuttgarter Carus-Verlag leiten. (kna)

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