Papstschreiben „Amoris laetitia“

Katholische Frauen freuen sich über Wirklichkeitsnähe

Um die "Freude der Liebe" geht es im Schreiben von Papst Franziskus zum Abschluss der Familiensynode. Bei den katholischen Frauen wurde es positiv aufgenommen.

Als wirklichkeitsnah bezeichnet die Katholische Frauengemeinschaft das Schreiben von Papst Franziskus. (Bild: imago) © imago

Berlin - Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist erfreut über das postsynodale apostolische Schreiben „Amoris laetitia“, das am vergangenen Freitag, 8. April veröffentlicht wurde. Das einladende Schreiben orientiere sich konkret und verständlich an der Wirklichkeit der Menschen, so die Bundesvorsitzende Theresia Opladen. Es zeige auf, dass nicht alle pastoralen und moralischen Diskussionen durch lehramtliche Schreiben entschieden werden können. Insgesamt sehe der Papst sein Schreiben als einen Vorschlag, der vor allem christliche Familien anregen will. Er lade alle ein, Zeichen der Barmherzigkeit zu setzen. Besonders hervorzuheben sei die Betonung des hohen Wertes von Gewissensentscheidungen. Wir seien als Kirche berufen, das Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, es durch Vorschriften zu ersetzen, so Opladen.

Kirche zur Selbstkritik aufgerufen

Die kfd erwartet mit Spannung das angekündigte Wort der deutschen Bischöfe zu Ehe und Familie. Es sei bemerkenswert, dass der Papst zu deutlicher Selbstkritik der Kirche aufruft: Er verweise auf bisherige unbarmherzige Haltungen, da die Ideale der Lehre höher gehängt wurden als der barmherzige Umgang mit Menschen. Der Wert des Gewissens sei zu wenig gesehen worden. Die Pastoral muss wirklich erfahrbar und nicht theoretisch verkündet werden, sagte Opladen.

Die kfd ist mit einer halben Million Mitgliedern der größte katholische Verband und die größte Frauenorganisation Deutschlands. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein.

In „Amoris laetitia“ reflektiert Papst Franziskus umfassend Ehe und Familie in ihrer theologischen und gesellschaftlichen Funktion und Bedeutung. Dabei behält er, wie er selbst sagt, „Bodenhaftung“ und ist in seinen Aussagen nah bei der Wirklichkeit von Frauen und Männern. Das Papstwort hat in Bezug auf Ehe und Familie und darüber hinaus einen ausgesprochen einladenden und ermutigenden Charakter, heißt es in einer Pressmitteilung des kfd.

Familie ist eine verlässliche Gemeinschaft

Die Gemeinschaft begrüßt dies ausdrücklich vor dem Hintergrund ihres eigenen Verständnisses von christlicher Ehe und Familie als Grundlage für die gesamte verbandliche Arbeit: Die Ehe und das Familienleben in seiner Vielfalt sind ein gemeinsamer Lern- und Entwicklungsweg. Die kfd sieht besonders auch den Zusammenhalt in der Familie als eine verlässliche solidarische Gemeinschaft, wo Glauben und Leben gelernt wird. In der Familie ist Platz für Kinder, Alte und Kranke; für Krisen, Neuanfänge und Herausforderungen des Schicksals; für behinderte Menschen, für Krankheit und Leiden, für Tod und Sterben.

Papst Franziskus hat am vergangenen Freitag sein Abschluss-Schreiben zur Familiensynode veröffentlicht. (pm/kas)

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