Katholische Sexualmoral

Katholikenkomitee kritisiert Nein zu Segnung homosexueller Paare

Der Präsident des Zentralrats der deutschen Katholiken sieht darin eine Störung des Synodalen Weges. In Deutschland wollen die Laienvertreter an der Segnung Homosexueller festhalten.

Der Vatikan hatte sich dagegen ausgesprochen, homosexuelle Paare zu segnen. © stock.adobe.com - wernerimages

Bonn – Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern werde über die Segnung gleichgeschlechtlicher Paarbeziehungen diskutiert, erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Montag in Bonn. Es müsse eine Weiterentwicklung der Lehre mit tragfähigen Argumenten geben. Der Bezug allein auf die Formulierungen des Katechismus reiche nicht aus.

Sternberg sprach von einer Zäsur. Die Stellungnahme aus Rom reihe sich ein in "eine Folge von Störungen des Synodalen Weges". Auf diesem gemeinsamen Weg der katholischen deutschen Bischöfe und des ZdK werde die Segnung von Menschen weiter ein Thema sein, unterstrich der ZdK-Präsident.

ZdK mehrheitlich für Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

ZdK-Vollversammlungen hatten sich in den vergangenen Jahren mehrfach dafür ausgesprochen, auch gleichgeschlechtlichen Paaren kirchlichen Segen zuzusprechen und kirchliche Segensfeiern zu ermöglichen. Die Kirche sei dazu berufen, Menschen zu segnen. Sie sei nicht dazu berufen, Menschen, die darum bitten, den Segen Gottes vorzuenthalten, betonte Sternberg.

Er verwies auch darauf, dass homosexuelle Einzelpersonen laut Vatikan-Stellungnahme gesegnet werden könnten, wenn sie "den Willen bekunden, in Treue zu den geoffenbarten Plänen Gottes zu leben, wie sie in der kirchlichen Lehre vorgelegt werden". Dies geschehe durch den Verzicht auf sexuelle Handlungen, betonte der ZdK-Präsident.

Diese Fixierung auf den Geschlechtsakt sei "verkürzend, unangemessen" und werde von den Gläubigen nicht mehr verstanden, so Sternberg. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Kirche und Sexualität