Nach Missbrauchsgutachten

Kardinal Wetter gibt Ehrenbürgerwürde zurück

Der ehemalige Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter war Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Landau in der Pfalz. Auch der Name eines nach ihm benannten Platzes steht jetzt zur Debatte.

Kardinal Wetter gibt die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Landau ab. © smb

Landau – Der frühere Münchner Kardinal Friedrich Wetter gibt die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Landau zurück. Darüber informierte er Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) und den Stadtrat, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Wetter wolle nicht, dass durch die Auseinandersetzungen um seine Person der Friede der Stadt gestört werde. Unberührt davon blieben die Liebe zu seiner Heimatstadt und sein Stolz, ein Landauer zu sein.

Entscheidung über Kardinal-Wetter-Platz ausstehend

Hirsch sprach Wetter Respekt aus. Hirsch steht auch mit der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Kontakt, auf deren Wunsch der Platz vor der Marienkirche als "Kardinal-Wetter-Platz" benannt wurde. Der Oberbürgermeister empfahl dem Stadtrat, vor weiteren Schritten die Beratung in der Kirchengemeinde abzuwarten.

Im Münchner Missbrauchsgutachten war dem früheren Speyerer Bischof Fehlverhalten im Umgang mit 21 Fällen vorgehalten worden. Wetter war vor seinem Wechsel nach München Bischof in Speyer. Er übernahm Verantwortung für Missbrauchsfälle und räumte ein, sich vor 2010 nicht eingehend mit den fatalen und zerstörerischen Folgen von Missbrauchstaten für Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt zu haben. Das mache für ihn sein Verhalten als Amtsträger verständlicher, es könne damit aber nicht gerechtfertigt werden. (kna)