Festakt mit Kardinal Marx in Garmisch-Partenkirchen

Erneuerte Irmengard-Schulen offiziell wiedereröffnet

Über 60 Millionen Euro hat das Münchner Erzbistum in die Generalsanierung der drei Schulen investiert. Bei der Segnung und schwungvollen Wiedereröffnung durch Kardinal Marx versicherten Verantwortliche sowie Schülerinnen und Schüler, die modernen Räumlichkeiten mit Leben und Gemeinschaft füllen zu wollen.

Kardinal Marx bekam von den Schülerinnen und Schülern das Logo der Irmengard-Schulen als Geschenk überreicht. © Kiderle

Garmisch-Partenkirchen – "Wenn ich Sankt Irmengard in einem Wort beschreiben müsste, wäre es ganz klar ,Familie'. Ich bin stolz ein Teil von ihr sein zu dürfen." Mit diesen Worten erklärte Schülersprecherin Zoe Brütting die in ihren Augen besondere Atmosphäre an der erzbischöflichen Bildungseinrichtung. Diese besteht aus Mädchengymnasium und -realschule sowie einer Fachoberschule für Mädchen und Jungen. Mehrere Schülerinnen und Schüler hoben bei der feierlichen Wiedereröffnung mit Segnung die Freude über das in Teilen neue und moderne Gebäude hervor, betonten aber auch den Einsatz der Schule für Frieden und hilfsbedürftige Menschen. "Jeder darf seine eigene, freie Meinung haben. Vielen Dank für diese tolle Schule", sagten Linda Klein und Emilia Furtner, die die 5. Klasse des Gymnasiums besuchen.

Auch Architekt Franz Balda griff den besonderen Geist der Irmengard-Schulen in seiner Ansprache auf. Dieser sei auch im Container-Ausweichquartier während der Generalsanierung zu spüren gewesen. Aber er hoffe, so Balda, dass die Schule dank der neuen und umgebauten Räumlichkeiten "noch ein bisschen besser" werde.

Besonderes Schulkonzept

Balda übergab den symbolischen Hausschlüssel an Bauherrin Sandra Krump, die im erzbischöflichen Ordinariat das Ressort Bildung leitet. Sie freue sich, dass die Umsetzung der Sanierung so geworden sei, wie man es immer gehofft habe. Die Ordinariatsdirektorin hob gegenüber mk-online auch das einzigartige Konzept der Bildungseinrichtung hervor, bei dem die Jahrgangsstufen der unterschiedlichen Schulen zusammen in den Gebäuden untergebracht sind und es etwa auch nur ein gemeinsames Lehrerkollegium gibt. "Damit kann man alle Möglichkeiten, die unser Schulsystem bietet, im Sinne der Schülerinnen und Schüler optimal nutzen." Krump bezieht sich dabei vor allem auf die Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit zwischen den einzelnen Schularten. Die Schullaufbahn könne so individueller und flexibler gestaltet werden.

Auch Kardinal Reinhard Marx freute sich im Anschluss an die von ihm gestaltete Andacht mit Segnung darüber, dass die Schülerinnen und Schüler zum Ausdruck brachten, wie sehr sie sich in ihrer erneuerten Schule wohlfühlen. "Das macht mich natürlich froh, denn auch das Gebäude trägt dazu bei, dass man als Schüler gut auf dem Weg ist." Der Erzbischof bezeichnete die sanierte Schule als "wunderschön", sie sei "hell, einladend und freundlich". Der Kardinal wies auch darauf hin, dass der größte Teil der Baukosten von insgesamt 53 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln finanziert wurde und bedankte sich dafür bei allen Gläubigen des Erzbistums. Auch der Staat beteiligte sich mit knapp 16 Millionen Euro an Fördergeldern daran. Rund acht Millionen kostete zudem die räumliche Ausweichlösung während der Bauzeit.

Unterirdische Aula

Im Zuge der Generalsanierung der im Jahr 1930 durch die Armen Schulschwestern gegründeten Schule – seit 1975 ist sie in Trägerschaft des Erzbistums – entstanden eine große Aula mit Theaterbühne, eine unterirdische Turnhalle und neu ausgestattete naturwissenschaftliche Fachräume. Das Raumangebot sei um mehr als 2.000 Quadratmeter erweitert worden, gleichzeitig werde in den Gebäuden zukünftig erheblich weniger Energie verbraucht.

Im Innenhof der Anlage ist unterirdisch – aber mit großen Lichthöfen – die neue Aula, die Platz für bis zu 500 Besucher bietet, angelegt worden. Das Dach der Aula dient zugleich als Pausenhof. Die bestehende Turnhalle wurde im Zuge der Baumaßnahme durch eine deutlich größere 2,5-fach-Turnhalle ersetzt, die ebenfalls unterirdisch gelegen ist und mit Lichtfugen beleuchtet wird. Der in den 1970er Jahren entstandene Erweiterungsbau im Südosten der Schule wurde durch einen deutlich größeren Neubau ersetzt. Dort sind die naturwissenschaftlichen Fachräume eingerichtet und neu ausgestattet worden. Unter dem Dach, dessen Linienführung die Dachgestaltung der historischen Gebäudeteile aufgreift und modernisiert, wurde eine Bibliothek mit Ausblick realisiert: Öffnungen in den Dachschrägen geben den Blick auf die umliegende Bergwelt mit Zugspitze, Alpspitze und Wank frei.

Der Autor
Klaus Schlaug
Online-Redaktion
k.schlaug@michaelsbund.de