Erster Irak-Besuch eines Papstes

Kardinal Marx: Reise von Franziskus ist wichtiges Signal

Trotz Corona sollen Notleidende in der Welt nicht vergessen werden. Der Irak-Besuch von Papst Franziskus hat für den Münchner Erzbischof deshalb gerade in diesen Zeiten eine große Bedeutung.

Kardinal Reinhard Marx © imago images - photothek

München"Bei all unseren nationalen und europäischen Überlegungen in der Corona-Krise beachten wir ein Land wie Irak viel zu wenig, in dem die Menschen aber große Not leiden und unsere Solidarität brauchen", sagte Marx in der Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag gesendet wurde. Schon durch die Ankündigung seiner Reise schaffe Franziskus Aufmerksamkeit für ein Land, in dem die Menschen besonders litten.

Zum Frieden beitragen

Dabei gehe es auch um das Überleben der christlichen Minderheit im Irak, die in Not und bedrängt sei, so der Erzbischof von München und Freising weiter. "Wir können sie stärken, indem wir nicht nachlassen, für sie zu beten, und uns auch politisch für eine Verbesserung ihrer Situation einsetzen."

Zugleich erinnere die viertägige Reise an den Auftrag der Religionen, zum Frieden beizutragen. Das universale Menschenrecht der Religionsfreiheit gelte unabhängig davon, ob eine Glaubensgemeinschaft die Mehr- oder Minderheit bilde. "Diese unbedingte Anerkennung ist für den Zusammenhalt der Menschheit sehr bedeutsam, und deshalb kann und muss ein Dialog, ja mehr noch eine Freundschaft zwischen den Religionen, zum Frieden beitragen", so Marx. Papst Franziskus war am Freitag im Irak eingetroffen. (kna)