Internationaler Kongress Renovabis

Kardinal Marx macht jungen Leuten in Osteuropa Mut

Anfang September findet wieder der Internationale Kongress Renovabis in Freising statt. Dabei geht es um die Zukunftschancen von Jugendlichen in Osteuropa. Kardinal Marx erklärt, auf welche ihrer Fragen die Kirche Antworten finden müsse.

Rund 350 Teilnehmer aus 30 Ländern kamen zum 18. Internationalen Kongress Renovabis 2014 nach Freising. (Archivbild: Renovabis) © Renovabis

Freising - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat den Jugendlichen in Mittel- und Osteuropa für ihre Zukunft Mut gemacht. Vor allem junge Leute seien sensibel für den Zusammenhang von Glaube und Leben, schreibt der Erzbischof von München und Freising in einem Grußwort zum diesjährigen Internationalen Kongress Renovabis in Freising. Viele suchten eine Spiritualität, die im Lebensalltag wirksam werde. Denn es sei der Alltag, der für die meisten Jugendlichen in Osteuropa viele Schwierigkeiten, vor allem im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft, mit sich bringe.

Junge Leute würden zu Recht die eigene Gesellschaft kritisch befragen, notiert Marx. Sie wollten wissen, was eine Demokratie brauche, um funktionieren zu können, oder wie gerechte und sozialverträgliche Verhältnisse geschaffen werden könnten. Die Verantwortlichen in der Kirche müssten in der Lage sein, auf solche Fragen antworten zu können, "ohne in Nostalgie und Kulturpessimismus zu verfallen". Dabei sei der intensive Dialog zwischen den Generationen unerlässlich.

Kongress nimmt Jugendliche in den Blick

Der 19. Internationale Kongress Renovabis beschäftigt sich vom 2. bis 4. September mit den Lebens- und Glaubensperspektiven der Jugendlichen in Osteuropa. Er steht unter dem Motto "Jugendliche im Osten Europas - welche Zukunft?". Veranstaltet wird das Treffen dieses Mal mit dem Centrum für Angewandte Politikforschung (CAP) der Universität München. Der Frage nach der religiösen Orientierung auch im Ausblick auf den Weltjugendtag 2016 im polnischen Krakau werde dabei besondere Aufmerksamkeit gelten.

In Rumänien sei ein Viertel der jungen Leute arbeitslos, heißt es in der Ankündigung. 60 Prozent von ihnen rechneten damit, in zehn Jahren im Ausland zu leben. In Bosnien und Herzegowina betrage die Jugendarbeitslosigkeit sogar 90 Prozent. Das Bild einer "Generation auf gepackten Koffern" sei mehr als nur ein Klischee. Vor diesem Hintergrund, aber auch mit Blick auf die EU-Jugendstrategie 2015-2018, wolle der Kongress versuchen, ein differenziertes Bild der Lebenssituation und Perspektiven von Jugendlichen im Osten Europas zu skizzieren. Dabei sollen auch ihre Erwartungen an Politik, Kirche und Gesellschaft vorgestellt werden. (kna)