Synoden-Jubiläum

Kardinal Marx: Historische Papst-Rede

Kardinal Reinhard Marx hat die Papst-Rede zum 50-jährigen Bestehen der Bischofssynode als "historisch" bezeichnet. Besonders in einem Punkt will Franziskus die kirchlichen Strukturen verbessern.

Papst Franziskus (Bild: imago) © imago

Vatikanstadt/Bonn – "Immer wieder hat Franziskus von einer 'synodalen Kirche' gesprochen. Damit hat er unmissverständlich unterstrichen: Wir haben den Auftrag, das Zweite Vatikanische Konzil weiter zu verwirklichen", erklärte der Vorsitzende des Deutschen Bischofskonferenz am Wochenende in Bonn. Synodalität bedeute, so Marx, teilzunehmen, aufeinander zu hören sowie den Weg in Treue zur Tradition und Kollegialität gemeinsam zu gehen. Dazu gehöre "eine gesunde Dezentralisierung", bei der den nationalen Bischofskonferenzen eine besondere Rolle zukomme, fügte Marx hinzu.

Papst Franziskus hatte zuvor seinen Willen nach einer stärkeren Einbindung der Bischöfe in die Entscheidungen für die Weltkirche betont. Die Kirche des dritten Jahrtausends müsse eine synodale sein und geprägt vom gegenseitigen Zuhören, sagte er bei einem Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bischofssynode im Vatikan. Der Wunsch des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), die nationalen Bischofskonferenzen stärker an Entscheidungen zu beteiligen, sei jedoch noch nicht voll verwirklicht. Hier brauche es Verbesserungen, so der Papst.

Mit der Einrichtung der Bischofssynode hatte Papst Paul VI. (1963-78) eine Idee der Konzilsväter aufgegriffen und diese noch während der Kirchenversammlung umgesetzt. Offiziell geschah dies am 15. September 1965, unmittelbar nach Eröffnung der vierten und letzten Sitzungsperiode des Konzils, mit dem Motu Proprio "Apostolica sollicitudo". Bislang hat es 27 Synoden gegeben, 14 ordentliche, 3 außerordentliche und 10 Sonderversammlungen. (kna)