Bei dem Gottesdienst am Gründonnerstag hat der Münchner Erzbischof in diesem Jahr Mitgliedern des Diözesanrats die Füße gewaschen. Die symbolische Handlung erinnert daran, dass Jesus Christus vor dem letzten Abendmahl in Jerusalem seinen zwölf Jüngern die Füße wusch. Kardinal Marx dankte den Frauen und Männern für ihren Dienst im Diözesanrat, im Pfarrgemeinderat und „in all den Gremien, in denen Sie beratend und mitentscheidend mitwirken“.
Gerade in diesen Monaten und Jahren, „wo der Papst von synodaler Kirche spricht“, so Marx, sei es „ein wichtiges Zeichen, dass wir zusammen gehen. Dass die Beratungsgremien eben nicht etwas sind, was stört, sondern im Gegenteil, was notwendig ist für Kirche.“ Diese Überzeugung gehöre zeichenhaft hinein in die Feier der Eucharistie, so Marx.
Blick für weitere Berufungen öffnen
Zudem betonte der Kardinal in seiner Predigt im Münchner Liebfrauendom, Priester dürften sich „nicht so wichtig nehmen und alles bestimmen wollen“, sondern sollten im Gottesdienst und im kirchlichen Leben eine Gemeinschaft pflegen, „wo man aufeinander hört und miteinander unterwegs ist“. Marx ließ zugleich offen, „ob wir schon alle Berufungen, die uns der Herr schenkt, gefunden haben. Ob wir die Augen, das Herz und den Verstand weiter aufmachen müssen, um zu sehen, wo noch Berufungen sind für die Ämter“. Er wünsche sich diesbezüglich, „dass der Blick weitergeht“. (eom)