Aufarbeitung

Kardinal Marx entschuldigt sich bei Betroffenen von Missbrauch

Bei einem Tag der Begegnung hat sich der Münchner Erzbischof mit Betroffenen von Missbrauch getroffen. Dabei nannte er Missbrauch eine "schreckliche Wirklichkeit in der Kirche".

Kardinal Reinhard Marx © IMAGO / Jens Schicke

München – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch zusammengekommen. Bei diesem Tag der Begegnung habe Marx betont, es sei wichtig, "zuzuhören und aufzunehmen", um Aufarbeitung als einen "Lernweg" weiterzugehen und Angebote gemeinsam zu verbessern. Dies teilte Marx' Pressestelle am Samstag in München mit. Der Erzbischof von München und Freising nannte Missbrauch demnach eine "schreckliche Wirklichkeit in der Kirche, die wahrscheinlich über Generationen immer da war. Die jetzt aufgebrochen ist, Gott sei Dank!"

Aufarbeitung von Missbrauch für Betroffene mit Schmerz verbunden

Marx habe sich bei den Betroffenen persönlich und im Namen der Erzdiözese für das entschuldigt, was sie im Raum der Kirche erlitten hätten, hieß es weiter. Der Kardinal dankte demnach allen Betroffenen, die beim Thema Aufarbeitung mithülfen, obwohl sie sich dabei erneut mit ihrem Schmerz auseinandersetzen müssten. "Sie leisten auch für andere einen Dienst."

Veranstaltet wurde der Begegnungstag von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) für sexuellen Missbrauch in der Erzdiözese München und Freising. Laut Mitteilung hatten sich dazu rund 50 Menschen angemeldet. Die UAK soll das Erzbistum bei Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen kritisch begleiten. (kna)