Franziskus in Südamerika

Jubel für den Papst in Ecuador

Zum Auftakt seiner Südamerika-Reise ist Papst Franziskus begeistert empfangen worden. Am Montag werden 1,5 Millionen Menschen zu einem Gottesdienst mit Franziskus erwartet. Proteste gab es hingegen beim Papst-Empfang gegen einen Politiker.

Papst Franziskus wurde am Sonntag nach seiner Ankunft in der Hauptstadt Quito vom ecuadorianischen Staatspräsidenten Rafael Correa begrüßt. (Bild: imago/epd)

Quito - Mit einer großen Messe im ecuadorianischen Guayaquil beginnt Papst Franziskus heute das Besuchsprogramm seiner einwöchigen Südamerika-Reise. Zu dem Gottesdienst unter freiem Himmel werden bis zu 1,5 Millionen Menschen erwartet. Weiterer Programmpunkt ist der Besuch einer Jesuitenschule, wo der 78-Jährige auch einen Freund und Ordensbruder wiedertrifft.

Franziskus war am Sonntagabend deutscher Zeit in Ecuadors Hauptstadt Quito eingetroffen. In seiner Begrüßungsansprache mahnte er mehr Rechte für indigene Völker an. Vor allem die Minderheiten und die schwächsten Glieder der Gesellschaft müssten stärker an Fortschritt und Entwicklung teilhaben.

Eine Million Menschen auf den Straßen

In Quito wurde Franziskus begeistert empfangen. Mit einem Fiat-Kleinwagen wurde er vom Flughafen an den Stadtrand der Hauptstadt gefahren, wo er ins offene Papamobil wechselte. Laut Schätzungen örtlicher Medien standen rund eine Million Menschen auf den Straßen, um den aus Argentinien stammenden Papst zu begrüßen. Viele Menschen warfen Blumen auf den offenen Jeep. In den Jubel mischten sich aber auch Proteste gegen Staatspräsident Rafael Correa.

Der Linkspolitiker hatte den Papst am Flughafen mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. In seiner Rede forderte er ein Umdenken in der globalen Wirtschaftspolitik. Politik und Wirtschaft müssten sich "in den Dienst des menschlichen Lebens stellen". Derzeit würden die Märkte von reichen Staaten aus dem Norden dominiert, die überwiegend christlich geprägt seien; sie diktierten die Bedingungen. Zudem äußerte sich Correa lobend über die jüngste Umwelt-Enzyklika des Papstes und sprach von einer großen Übereinstimmung.

Einsatz für indigene Völker

Der Einsatz für die Rechte indigener Völker soll ein Schwerpunkt der einwöchigen Südamerika-Reise von Franziskus sein. Ecuador zählt zu den lateinamerikanischen Staaten mit dem größten indigenen Bevölkerungsanteil. Am Mittwoch reist das Kirchenoberhaupt nach Bolivien weiter; dort steht ein Treffen mit Staatspräsident Evo Morales auf dem Programm. Außerdem besucht er ein Gefängnis und trifft mit Vertretern indigener Völker zusammen.

Am Freitag fliegt der Papst nach Paraguay, der letzten Station seiner Reise. Dort besucht er unter anderem eine Slum-Siedlung in der Hauptstadt Asuncion. Am kommenden Montag wird Franziskus in Rom zurückerwartet. Es ist die bislang längste Auslandsreise und der zweite Besuch seines Heimatkontinents Südamerika. Im Juli 2013 war der neu gewählte Papst zum Weltjugendtag ins brasilianische Rio de Janeiro gekommen. (kna)