Kirche auf Herrenchiemsee

Inseldom wird wieder geöffnet

Der Inseldom auf Herrenchiemsee wird wieder geöffnet. Die ehemalige Stiftskirche ist eines der ältesten Gebäude Bayerns. Heimatminister Markus Söder hat das Konzept und die Pläne dazu nun vorgestellt.

Der Inseldom auf Herrenchiemsee soll nach 100 Jahren wiedereröffnet werden. (Bilder: Sankt Michaelsbund/Wojtkowiak) © Sankt Michaelsbund/Wojtkowiak

Herrenchiemsee – Der Inseldom auf Herrenchiemsee ist ein steinernes Zeugnis der Geschichte Bayerns – die ehemalige Stiftskirche ist eines der ältesten Gebäude im Freistaat. Jetzt soll er wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das hat das bayerische Finanz- und Heimatministerium mitgeteilt.

Minister Markus Söder stellte die Planung am Freitag vor Ort vor. Für eine Wiedereröffnung seien Erschließungs- und Sanierungsmaßnahmen nötig. Für diese werde man 1,3 Millionen Euro investieren, sagte Söder. Geplant sei eine Öffnung für Führungen in kleineren Gruppen und ein barrierefreier Zugang. Nach Zustimmung durch den bayerischen Landtag und notwendigen Planungsarbeiten könne voraussichtlich 2018 mit der Sanierung begonnen werden, so Söder weiter.

Bereits in den Jahren 1995 bis 1997 hatte die Bayerische Schlösserverwaltung rund zwei Millionen Euro in Dachstuhl, Dacheindeckung und Außenfassaden investiert. Jetzt sei der Einbau einer Stahlsteg- und Plattenkonstruktion, die Instandsetzung von Treppen sowie Brandschutzmaßnahmen nötig. Bodenflächen sollen geschlossen und für den barrierefreien Zugang ein Aufzug eingebaut werden.

Geschichte des Klosters

Kloster Herrenchiemsee ist eine der ältesten Klosteranlagen nördlich der Alpen und ein Zeugnis der wechselvollen Geschichte Bayerns. Der Inseldom ist ursprünglich als Kirche des Augustinerchorherrenstifts Herrenchiemsee errichtet worden. Die Kirche diente ab 1215 auch als Kathedrale der Bischöfe des Bistums Chiemsee. Die heutige Domstiftskirche stammt überwiegend aus dem späten 17. Jahrhundert. Der Graubündner Barock-Baumeister Lorenzo Sciasca erstellte sie in den Jahren 1676 bis 1679.
Nach der Säkularisation wurde der Inseldom verkauft. Die beiden Türme wurden damals abgerissen. Ab 1807 nutzte eine Brauerei das Gebäude, ein Zwischendecke und Treppen wurden eingebaut und dabei wurde viel zerstört. Derzeit sehe es im Innern aus wie in einem Kartoffelkeller, berichten die "Freunde von Herrenchiemsee".

Seit 1917 ist er aus Sicherheitsgründen nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Betreten des Gebäudes wäre zu gefährlich, heißt es. Das soll sich nun ändern. Schon seit mehr als einem halben Jahrhundert kämpfen die "Freunde von Herrenchiemsee" dafür, dass der Inseldom wieder für Besucher geöffnet wird. (pm/sts)