Fachakademie wagt Modellversuch

In drei Jahren qualifizierter Erzieher

Es ist fast überall in München so: Kindertageseinrichtungen können nicht so viele Kinder aufnehmen, wie sie dürften und wollten, weil es am Personal fehlt. Ein weiterer Schritt mehr Menschen für den Erzieherberuf zu qualifizieren, ist jetzt der Modellversuch "OptiPrax" an der Caritas Don Bosco Fachakademie für Sozialpädagogik.

Modellversuch an der Caritas Don Bosco Fachakademie für Sozialpädagogik: in drei Jahren zum qualifizierten Erzieher (Bild: Sankt Michaelsbund/sschmid) © Sankt Michalesbund/sschmid

München - Ab dem Schuljahr 2016/17 bietet die Caritas Don Bosco Fachakademie für Sozialpädagogik einen neuen Ausbildungsgang für (Fach-)Abiturient(inn)en an. Die Fachakademie beteiligt sich damit am Modellversuch OptiPrax (= Ausbildung mit optimierten Praxisphasen) des bayerischen Kultusministeriums. In dem neuen Modell durchlaufen Abiturient(inn)en die Erzieherausbildung kompakt in drei Jahren, anstatt bisher in vier Jahren. Sie sind für die gesamte Dauer bei einem Träger der praktischen Ausbildung angestellt und absolvieren zwei weitere Praxisstellen in anderen Einrichtungen.  

In enger Zusammenarbeit mit den katholischen Kindertageseinrichtungen der Erzdiözese München und Freising und dem Geschäftsbereich Caritas-Zentren München Stadt/Land stellt das Caritas Institut für Bildung und Entwicklung als Schulträger der Fachakademie über 20 Ausbildungsplätze für den Modellversuch bereit. Die Bewerbungsphase für Interessierte läuft momentan, zahlreiche Bewerbungen sind bereits eingegangen.

Derzeit erarbeiten die Partner ein Praxiskonzept für die neue Ausbildung, das den Austausch zwischen den Lernorten im Fokus hat. „Der systematische Transfer zwischen Theorie und Praxis ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die berufliche Bildung“, erläutert Brigitte Beck, Geschäftsführerin des Caritas Instituts. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern ein neues innovatives Modell für die Erzieherausbildung anbieten können, das wir von Anfang an gemeinsam entwerfen.“  

„Für Kindertageseinrichtungen bietet das neue Modell die Chance, die Studierenden über die drei Jahre der Ausbildung zu begleiten und sie intensiv in die Prozesse und Arbeitsabläufe zu integrieren“, ergänzt Silvia Rückert, Leiterin der Hauptabteilung Kindertageseinrichtungen im Erzbischöflichen Ordinariat München. „Im Hinblick auf eine Teamintegration und eine spätere Anstellung der Studierenden sind das hervorragende Ausgangsbedingungen.“  

Durch den Modellversuch und die damit verbundene Ausbildungsvergütung erhöht sich die Attraktivität der Ausbildung für Abiturient(inn)en, einer wichtigen neuen Zielgruppe für den Erzieherberuf, vor allem angesichts der steigenden Schülerzahlen an Gymnasien im Vergleich zu anderen Schularten. Neben dem Modellversuch laufen die bewährten Ausbildungsgänge an der Caritas Don Bosco Fachakademie für Sozialpädagogik regulär weiter – darunter auch ein Vorbereitungskurs auf die Externenprüfung zum (zur) staatlich anerkannten Erzieher(in). Damit bietet das Caritas Institut für Bildung und Entwicklung ein umfassendes Qualifizierungsprogramm zur Gewinnung von Fachkräften in der Kindheits- und Jugendpädagogik. (br/ua/sts)