Zu Ehren der Heiligen

Ikone für Corona-Kapelle

Ein besonderes Geschenk der griechisch-orthodoxen Gemeinde in München soll bald die Corona-Kapelle in Sauerlach schmücken. Anlass war ein Besuch zu Beginn der Pandemie.

Der Ikonenmaler Paschalis Dougalis ist Kantor der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in München. © Dieter Mayr/KNA

München - Eine Ikone der heiligen Corona soll am 10. Oktober offiziell an die Sankt Corona-Kapelle in Arget bei München übergeben werden. Das kündigte die griechisch-orthodoxe Gemeinde in München an. Geplant sei ein ökumenischer Wortgottesdienst auf dem Vorplatz des kleinen Gotteshauses. Der Sauerlacher Pfarrer Josef Steinberger werde die Darstellung von dem griechisch-orthodoxen Münchner Erzpriester Apostolos Malamoussis und Archimandrit Georgios Siomos entgegennehmen.

Heilige beider Kirchen

Anlass dazu war ein Besuch von Erzpriester Malamoussis und Erzpriester Vletsis in der Corona-Kapelle im März 2020 um für die Überwindung der Seuche, für die Genesung der vom Coronavirus geplagten Menschen und für Beistand für die Ärzte und das Pflegepersonal in den Corona-Intensivstationen zu beten. Die Heilige Corona wird sowohl von der römisch-katholischen Kirche als auch von der orthodoxen Kirche als Heilige verehrt.

Erzpriester Malamoussis äußerte während des Besuches den Wunsch, eine Ikone der Heiligen Corona herstellen zu lassen und diese der Corona-Kapelle in Arget zu stiften. Die Ikone sollte nach griechisch-orthodoxem Ritus hergestellt werden. Beauftragt wurde der byzantinische Ikonenmaler Paschalis Dougalis.

Übergabe nachgeholt

Nachdem im vorigen Jahr, während der strengen staatlichen Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie, eine Überreichung der Ikone nicht möglich war, wird die offizielle Übergabe nun nachgeholt. Die Ikone befindet sich zurzeit in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in München.

Den ökumenischen Wortgottesdienst feiert Pfarrer Steinberger zusammen mit Archimandrit Georgios Siomos und Erzpriester Malamoussis. Musikalisch wird der Gottesdienst vom Byzantinischen Kantorenchor in München, unter der Leitung von Prof. Dr. Konstantinos Nikolakopoulos (Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der LMU München) und dem Kirchenchor der katholischen Gemeinde Sauerlach begleitet.

Schaurige Leidensgeschichte

Die Heilige Corona soll im 2. Jahrhundert nach Christus gelebt haben. Laut Legende musste sie bereits mit 16 Jahren zusehen, wie ihr Ehemann Victor seines Glaubens wegen umgebracht wurde. Sie selbst wurde gleichfalls zum Tode verurteilt und zwischen zwei Palmen festgebunden. Als diese auseinanderschnellten, riss es ihren Leib entzwei.

Dargestellt wird Corona, der lateinischen Bedeutung ihres Namens nach mit Krone oder Palmen. Angerufen wird sie, wenn es ums Geld geht: von Anlegern, Glücksspielern und Schatzgräbern. Dem Fleischerhandwerk dient sie als Patronin. Bei Zahnschmerzen soll ihre Fürsprache ebenfalls helfen. Ob sie tatsächlich schon vor der Corona-Pandemie gegen Seuchen angerufen wurde, ist umstritten. (kna/pm/vt)

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