Umbau von Sankt Anton

Ideen erwünscht!

Eine viel zu große Kirche, die dringend hergerichtet werden muss – das ist die Ausgangslage für die Sanierung von Sankt Antonius in der Isarvorstadt. Jetzt sind Ideen erwünscht.

Die Kirche Sankt Anton in der Kapuzinerstraße in München. © SMB/KSchmid

München – Sankt Antonius ist eine imposante Kirche in der Isarvorstadt mit drei Bäumen auf dem Dach. „Die Bäume sind ein schönes Bild für eine lebendige Kirche, trotzdem tun sie dem Gebäude nicht gut. Innen schaut es nicht besser aus – es gibt große Putzschäden und seit vielen Jahrzehnten drängt man deshalb auf eine Sanierung“, erzählt Pater Stefan Maria Huppertz. Nun ist sie endlich beschlossene Sache, das Ordinariat stellt Geld zur Verfügung und es geht an die Planung.

 

Kirche für die Menschen von heute und morgen

 

Und da hatte der Pater eine Idee – er will nicht einfach die Kirche „aufhübschen“, sondern er möchte einen Ort schaffen, der allen Menschen in der Isarvorstadt Lebensqualität bietet. „Die Antoniuskirche wurde 1895 für den Kapuzinerorden und 20 000 Katholiken gebaut und zwar so, dass sie dem Bedarf, dem Lebensgefühl und der Wirklichkeit der Menschen vor 120 Jahren entsprach. Heute leben 3000 Katholiken im Viertel“, erzählt Huppertz. Nun wolle man eine Kirche schaffen, die heute und morgen dem Leben der Menschen diene.

 

Ideen gefragt!

 

Dazu versucht man derzeit, alle ins Boot zu holen, die etwas dazu beitragen können. Möglichst viele Menschen sollen ein Gespür für den Raum bekommen und überlegen, wie die Teilnutzung der Kirche aussehen könnte. Außen bleibt die Kirche wie sie ist, aber eine Abtrennung eines Teils der Kirche für einen anderen Zweck zieht der Pater durchaus in Betracht.

Der Innenraum von St. Anton in der Isarvorstadt ist ebenfalls sanierungsbedürftig.

Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, so Pater Stefan Maria, dass die Würde des Raumes erhalten bleibe und das Sakrale nicht zu kurz käme. Hier sei Besonnenheit gefragt. Die Kirche als Ort der Begegnung mit Café-Charakter sei denkbar, allerdings werde es nicht passieren, dass es in der Kirche nach Hendl rieche, erzählt er lachend.

Keine Bedingung sei, dass der abgetrennte Teil explizit christlich oder katholisch genutzt werde. Die Sendung Jesu Christi und damit die Sendung der Kirche sei: „Geht zu allen Geschöpfen und verkündet das Evangelium. Seid für alle da, die nach Orientierung in ihrem Leben suchen.“. Pater Stefan Maria sagt: “Yoga wäre beispielsweise denkbar. Alles eben, was dem Leben der Menschen dient, was ihnen hilft zur Ruhe und Reflektion zu kommen, was ihnen Orientierung bietet – all sowas hätte in der Antoniuskirche Raum.“

Planungsstart

Diese Rahmenbedingungen hat er nun bekannt gegeben und im Herbst soll es erste Planungstreffen geben. „2018 wird sich hier noch kein Stein bewegen, aber ich hoffe, dass wir in der Planung dann sehr weit kommen“, hofft der Pater.

Empörung über seine Idee gebe es nicht, weil alle umsichtig an die Sache herangingen, erzählt er. Es plane keiner eine Rebellion, es wolle keiner aus der Kirche ein Kneipe machen, also gebe es auch gar keinen Grund sich aufzuregen, nicht mal für die, die sich immer gerne aufregen, meint Huppertz schmunzelnd.

Er freue sich, dass er aus der ganzen Bundesrepublik Ideen zugeschickt bekommt und das Interesse der Menschen groß sei.

Nach seiner persönlichen Wunschvorstellung für Sankt Antonius im Jahre 2022 gefragt antwortet er: „Ich werde vermutlich dann ohnehin nicht mehr in dieser Pfarrei sein, also habe ich da auch keine persönlichen Aktien. Ich möchte, dass hier ein Gotteshaus entsteht, das gut für die Menschen ist und ich will mir nicht damit ein persönliches Denkmal setzen.“

Die Autorin
Stefanie Schmid
Radio-Redaktion
s.schmid@michaelsbund.de

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Bauen im Erzbistum